Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Das digitale Debakel

Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Das digitale Debakel

Warum das Internet gescheitert ist – und wie wir es retten können

DVA,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Ein Pionier des Internets erzählt, wie er zu dessen schärfstem Kritiker wurde.

automatisch generiertes Audio
automatisch generiertes Audio

Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Meinungsstark
  • Unterhaltsam

Rezension

94 Dollar für eine elfminütige Fahrt von weniger als 3 Kilometern – das musste ein Kunde der Taxi-App Uber während eines heftigen Schneesturms berappen. Eine Funktion von Angebot und Nachfrage, sagen die einen, schamloses Ausnutzen einer Notlage, die anderen. Für Andrew Keen ist die Anekdote nur einer von vielen Belegen dafür, dass der Traum von einer kooperativen und egalitären Vernetzung der Welt kläglich gescheitert ist. Keen, der einst selbst mit einem Musik-Start-up scheiterte, berichtet als Insider aus der surrealen Welt der Silicon-Valley-Oligarchen – mit ihren 100 Meter langen Privatjachten und scheinheiligen Events wie der FailCon, auf der millionenschwere, picklige Bubis ihr Scheitern kultisch überhöhen. Er macht sich über Mark Zuckerberg lustig, einen „Autisten“, der ausgerechnet Freundschaft verkaufe, und zieht Möchtegern-Hippies wie Michael Birch durch den Kakao, der einen Privatklub für privilegierte Kapuzenträger gründete. getAbstract empfiehlt diese unterhaltsame Polemik allen, die sich gegen die Monopolisierung des Internets zur Wehr setzen möchten.

Zusammenfassung

Willkommen im Klub

Die Eröffnung des Privatklubs The Battery im Zentrum von San Francisco wurde 2014 als gesellschaftliches Großereignis gefeiert: ein Luxustempel, in dem über Nacht reich gewordene Tech-Entrepreneure in Jeans und Kapuzenpulli ein und aus gehen, auf Standesdünkel pfeifen und Andersdenkende mit offenen Armen in ihrer „Dorfkneipe“ empfangen. Tatsächlich? Schon beim zweiten Blick entpuppt sich der Klub als hässliche Metapher für die verpassten Chancen des Internets: Kein Ort der Vielfalt und Chancengleichheit, sondern Spielplatz und Goldgrube für eine kleine Gruppe junger weißer Männer, die meinen, die Welt nach ihren Vorstellungen umgestalten zu können. Eine Welt, die exklusiv, intransparent und ungleich ist und in der Privatheit zum Luxus wird.

Eigentlich hatte alles hoffnungsvoll begonnen. Mit der Erfindung des Hypertext-Standards 1989 war plötzlich möglich, woran Computerpioniere ein halbes Jahrhundert lang gearbeitet hatten: die Schaffung eines globalen Informationsraums, des World Wide Web. Das dezentral aufgebaute Internet hatte die Universitäten verlassen und war in die Welt gegangen, ein Ereignis, das in den Anfangsjahren jede Menge Stoff für ...

Über den Autor

Andrew Keen gründete in den 90er-Jahren das kurzfristig erfolgreiche Internet-Start-up Audiocafe. Heute zählt der Redner, Lehrer und Unternehmer zu den schärfsten Kritikern des Internets.


Kommentar abgeben

  • Avatar
  • Avatar
    J. H. vor 8 Jahren
    Erschreckend ist die Tatsache, dass Amazon ein Playmobil Zubehör statt für 33,00 € anzubieten es für 17,00 € profitabel verkaufen kann. Der stationäre Spielwarenhandel hat darauf bisher keine Antwort und verschwindet langsam aus unsereren Städten.

    Bald gibt es nicht's mehr vor Ort auszuprobieren. Nur wenige Hersteller profitieren. Wer ein sehr gutes Marketing (Minions, Eisprinzessin) hat, gewinnt eher den Kampf um den Kunden als die vermeintlich bessere Variante. Der Kunde wird dieses Produkt wahrscheinlich nicht mal wahrnehmen.