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Global Gardening

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Bioökonomie – neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?

Kunstmann,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Maismonokulturen, Bakterien aus dem Biobaukasten, Designerlebensmittel – wie sinnvoll ist das alles wirklich?


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Die Bioökonomie macht vieles möglich, nur nicht das, was sie eigentlich soll: die Probleme Ressourcenknappheit und Hunger lösen. Warum das so ist, beleuchtet dieses Buch, und zwar exzellent recherchiert und hervorragend geschrieben. Und auch, wenn die Autorin Christiane Grefe offensichtlich zu den Kritikern der Bioökonomie in ihrer derzeitigen Ausprägung zählt, lässt sie in dieses Buch auch immer wieder andere Meinungen einfließen. Vor allem in den sich an die einzelnen Kapitel anschließenden Streitgesprächen kann sich der Leser beide Seiten der Medaille erschließen. Neben durchaus zweifelhaften Projekten werden zum Ende des Buches auch gelungene und zukunftsweisende Initiativen vorgestellt, die dem eigentlichen Gedanken der Bioökonomie näher kommen. Außerdem erfährt der Leser, was alles noch getan werden muss, vonseiten der Politik, aber auch vonseiten der Zivilgesellschaft, um der Ressourcenknappheit entgegenzusteuern. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die sich für die ökologische Zukunft unseres Planeten interessieren und diese aktiv mitgestalten möchten.

Zusammenfassung

Der Anschein von Nachhaltigkeit

Die Bioökonomie erlebt seit einiger Zeit ein großes Revival. Allerdings verbirgt sich heute hinter dem Namen eine vollkommen andere Denk- und Herangehensweise als in den 1980er-Jahren. Damals ging es darum, wirtschaftliche Entscheidungen an den ökologischen Rahmenbedingungen auszurichten. Gleichzeitig suchte man nach Möglichkeiten, den Verbrauch des Einzelnen sozialverträglich einzudämmen. Dieser Ansatz setzte sich nicht richtig durch und geriet wieder in Vergessenheit. Heute geht es beim Begriff Bioökonomie darum, Erkenntnisse über die Natur wirtschaftlich zu nutzen. Circa 19 Millionen Menschen sind in der EU im Bereich Bioökonomie beschäftigt. Neben großer Begeisterung für die neuen Möglichkeiten gibt es jedoch auch Kritik. Bemängelt wird unter anderem, dass die heutige Bioökonomie mit Nachhaltigkeit nicht viel zu tun hat. Ein prominentes Beispiel ist die groß angelegte Herstellung von Biokraftstoffen, die zu gigantischen Raps- und Maismonokulturen, aber weder zu Klimaverbesserungen noch zu einer Verkehrswende geführt hat.

Lebewesen als Objekte

In der Kritik steht unter anderem die im Rahmen der Bioökonomie eingesetzte synthetische...

Über die Autorin

Christiane Grefe studierte in München Journalismus und Politikwissenschaft. Nach ihrer freien Tätigkeit für Natur, Geo Wissen und beim Magazin der Süddeutschen Zeitung arbeitet sie seit 1999 als Reporterin bei der ZEIT.


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