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Ökoroutine

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Ökoroutine

Damit wir tun, was wir für richtig halten

Oekom,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Dank Ökoroutine wird Nachhaltigkeit zum Standard.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch

Rezension

Das Konzept der „Ökoroutine“ beinhaltet Richtlinien für ökologisch korrektes Verhalten und eine politische Durchsetzungsstrategie. Ökoroutine ist notwendig, weil wir alle das Ideal der Nachhaltigkeit hochhalten, aber mehrheitlich nicht von unserem verschwenderischen Lebensstil lassen wollen. Diese Diskrepanz zwischen Meinung und lebensweltlichen Entscheidungen empört den Umweltwissenschaftler Michael Kopatz. Er meint: Wenn wir diesen Weg weitergehen, ist der Kollaps nicht mehr abzuwenden. Die Gegenmaßnahmen, die er vorschlägt, sind für sich genommen nicht neu, werden hier aber zu einem äußerst diskussionswürdigen Programm zusammengefasst. Dieses läuft auf eine weitgehend deindustrialisierte Subsistenzwirtschaft hinaus. Nur naive Politiker würden versuchen, dem Volk ein solches Programm schmackhaft zu machen. Mit dem in Ökoroutine vorgeschlagenen Konzept plädiert Kopatz stattdessen für eine schleichende Beeinflussung der Gesellschaft durch staatliche Regulierung: Über Standards, Limits und Anreize sollen die Konsumenten und Unternehmen dazu gebracht werden, sich ökologisch korrekt zu verhalten. Die Erfolgsaussichten für dieses Konzept in Deutschland wären vermutlich gar nicht mal schlecht. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren.

Zusammenfassung

Ökoroutine als politisches Konzept

Umwelt- und Klimaschutz findet fast jeder gut. Aber kaum jemand ist bereit, dafür seinen Lebensstil nennenswert einzuschränken. Das gilt für Deutschland wie für die gesamte EU. Der Klimawandel ist so komplex, dass die meisten Menschen mit dem Problem überfordert sind. Trotz aller Appelle essen sie weiter viel Fleisch, fahren Auto, nutzen Flugzeuge und wohnen in viel zu großen Wohnungen. Die Verschwendung ist zur Routine geworden. An diesem Punkt setzt das Konzept der Ökoroutine an. Es will das vorhandene Umweltbewusstsein per Standards, Limits und Anreize in ökologisch nachhaltiges Verhalten transformieren. Die gegenwärtige Verschwendungsroutine soll durch eine buchstäbliche Ökoroutine der Massen ersetzt werden.

Der britische Soziologe Anthony Giddens hält Routinen, also unsere alltäglichen, eingeschliffenen Verhaltensweisen, für den entscheidenden Faktor bei der Erklärung zahlreicher gesellschaftlicher Entwicklungen. Routinen ändern sich durch Katastrophen oder Krisen, aber auch durch veränderte Normen. Die allmähliche Veränderung von Standards, Grenzwerten und Strukturen kann das Verhalten der Menschen beeinflussen, ohne dass diese...

Über den Autor

Der Umweltwissenschaftler Michael Kopatz lehrt an der Leuphana Universität Lüneburg und am Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie.


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