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Schizo-Wirtschaft

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Schizo-Wirtschaft

Nur radikales Umdenken und Andershandeln kann uns helfen

Campus,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wirtschaftlicher Erfolg und ethische Werte sind vereinbar.

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund
  • Inspirierend

Rezension

Dass der Geist willig, das Fleisch aber schwach ist, steht schon in der Bibel. Dass unser Wohlstand auf ethisch zweifelhaften Praktiken beruht, ist ebenso wenig ein Geheimnis. Das hindert uns aber nicht, mit unserem Konsumverhalten die Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Umwelt weiterhin billigend in Kauf nehmen. Die Verhaltenspsychologie bezeichnet dieses Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit in unserer persönlichen Moral als kognitive Dissonanz. Schizo-Wirtschaft beschreibt ebendiesen Zustand und fordert zur Umkehr auf. Die Stärken des Buches liegen aber nicht im moralischen Appell, sondern in der Beantwortung der Frage, warum wir ethisch inakzeptable Zustände nicht wahrnehmen oder einfach hinnehmen. Es werden Vorschläge gemacht, wie Unternehmen, Politiker und Konsumenten ihr Verhalten ethischer orientieren können. getAbstract empfiehlt das Buch jedem, der sein Handeln mit seiner Ethik in Einklang bringen will.

Zusammenfassung

Schizo-Wirtschaft

Die Wirtschaft ist krank. Und sie ist nicht irgendein abstraktes System, sondern die Wirtschaft sind die Akteure: die Unternehmer, Konsumenten und Arbeitnehmer. Alle wollen alles und das gleichzeitig. Die Unternehmen wollen billiger herstellen und höhere Gewinne erzielen, die Konsumenten wollen immer bessere Qualität für immer weniger Geld, und die Arbeitnehmer wollen angenehme Nine-to-five-Jobs bei maximaler Sicherheit und größtmöglichen Gehältern. Und alle zusammen wollen die Umwelt schützen und lehnen Kinderarbeit oder Tierquälerei ab. Papst Franziskus beschreibt den Zustand unserer Gesellschaft als „existenzielle Schizophrenie“.

Das Beispiel Amazon: Sklavenarbeit in Deutschland

Anfang 2013 sendete die ARD eine investigative Reportage über „moderne Sklavenarbeit“ beim Internetriesen Amazon. Es ging um Leiharbeiter aus ganz Europa, die, zusammengepfercht in kleinen Ferienwohnungen, vom Sicherheitsdienst schikaniert, mit befristeten Verträgen für Hungerlöhne von 8,10 Euro in den Logistikzentren arbeiten. Der Fall wurde zum Skandal. Die Politik schaltete sich ein. Die damalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen forderte umfassende Aufklärung...

Über die Autoren

Christian Scholz und Joachim Zentes sind Professoren für Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes und Direktoren des Europa-Instituts der Universität. Christian Scholz schreibt Kolumnen und bloggt auf faz.net. Joachim Zentes ist Mitherausgeber von Marketing ZFP – Journal of Research and Management.


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