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Wege zum Glück
Buch

Wege zum Glück

Athen, um 300 v. Chr.
Diese Ausgabe: Artemis & Winkler, 2005 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Die Lust am selbstgenügsamen Leben

Nur wer zufrieden ist mit dem, was er hat, und nicht nach Unerreichbarem strebt, kann ein glückliches Leben führen – auf diesem Gedanken fußt Epikurs Ethik. Macht, Reichtum, Ansehen, der Wunsch nach Unsterblichkeit: All das führt über kurz oder lang ins Unglück. Statt in die Zukunft zu blicken, sollte man dankbar das Gute der Vergangenheit und Gegenwart betrachten. Die Gedanken des antiken Philosophen sind in der heutigen, schnelllebigen Welt nicht weniger hilfreich als vor 2300 Jahren – und nicht weniger radikal. Was macht das persönliche Glück aus? Wonach soll man streben, wie sein Leben gestalten? Woran glauben und woran nicht? Epikur hat Ratschläge parat, die in ihrer Hellsichtigkeit, menschlichen Wärme und logischen Brillanz verblüffen. Der kleine Band, der alle erhaltenen Texte des griechischen Denkers beinhaltet, ist kein Buch, das man an einem Stück verschlingt; es lädt vielmehr zum wiederholten punktuellen Lesen ein, zum Nach- und Weiterdenken. Auch für Nicht- und Temporärphilosophen ist es problemlos verständlich und nützlich – nicht zuletzt als hervorragende Einführung in die zentralen Themen der hellenistischen Philosophie.

Zusammenfassung

Lustvoll leben

Gestalte dein Leben so, dass du möglichst viel Lust empfindest. Das heißt nicht, dass negative Gefühle wie Trauer nicht zugelassen sind und nicht durchlebt werden dürfen. Was sich aber wirklich nachteilig auf die Gemütsruhe auswirkt, sind zu viele Begierden. Deshalb können nur diejenigen ein glückliches Leben führen, die einfach zu befriedigende Bedürfnisse haben. So kann ein simples Stück Brot zufriedener machen als ein üppiges Mahl, nicht zuletzt, weil das zweite schwerer zu erreichen ist – und schwerer zu verdauen. Wer glücklich leben will, muss sich immer ein gewisses Maß an Freiheit bewahren: zum einen die Freiheit von Mängeln wie Hunger oder Durst, zum anderen aber auch die Freiheit von unerfüllbaren Wünschen.

Die Grenze dessen, was man besitzen sollte, wird von der Natur vorgegeben. Was sie dem Menschen zur Verfügung stellt, reicht vollkommen aus, um ein glückliches Leben zu führen. Die Natur ist es auch, die den besten Beweis dafür liefert, dass die Lust zu suchen und der Schmerz zu meiden ist: Zeigen nicht alle Lebewesen dieses Verhalten? Eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein glückliches, lustvolles Leben ist deshalb die körperliche Unversehrtheit...

Über den Autor

Epikur wird vermutlich 341 v. Chr. auf der Insel Samos geboren, wohin seine Eltern als attische Bürger übergesiedelt sind. Epikurs Vater Neokles ist möglicherweise als Elementarlehrer tätig, ein Beruf, den sein Sohn später auch ausüben wird. Epikur lernt zunächst bei dem Platoniker Pamphilos, später an der Küste Kleinasiens bei Nausiphanes Philosophie. Bei Letzterem kommt er zum ersten Mal mit dem neuen hellenistischen Gedankengut in Kontakt. Durch seinen Militärdienst, den er zwischen 323 und 321 in Athen absolviert, hat Epikur die Möglichkeit, im philosophischen Zentrum des Reichs mehrere große Denker seiner Zeit zu hören. Über die Jahre zwischen 320 und 310 liegen kaum Informationen vor; es ist aber anzunehmen, dass Epikur in dieser Zeit sein persönliches System entwickelt, das er ab 310 in einer eigenen Schule lehrt. Nach mehreren Standortwechseln und der Knüpfung vieler wertvoller Kontakte siedelt er sich 306 auf einem Gartengrundstück in Athen mit seiner Schule an, die er später nur noch den „Garten“ (Kepos) nennen wird. Mit Ausnahme weniger Reisen verbringt er hier die restlichen Lebensjahre. Epikur stirbt 270 v. Chr. mit 72 Jahren an einem Nierenstein. Ganz im Sinne seiner Philosophie bleibt er angesichts des nahen Todes gelassen und munter: „An diesem glücklichen und zugleich letzten Tag meines Lebens konnte ich euch nur noch Folgendes mitteilen: Meine Harnbeschwerden und mein Ruhrleiden haben ihren Höhepunkt erreicht. Trotz allem aber empfinde ich Freude in meinem Herzen, wenn ich an unsere gemeinsamen Gespräche zurückdenke.“


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