Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Arbeit im Schatten

Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Arbeit im Schatten

Wo Deutschlands Wirtschaft wirklich wächst

Gabler,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Gegen Schwarzarbeit helfen nicht Strafen, sondern reduzierte und verständliche Steuer- und Abgabensysteme. Diese allerdings scheint die Politik zu meiden wie der Teufel das Weihwasser …


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Schwarzarbeit ist verboten - und sie floriert wie verrückt. Wer wissen will, warum das so ist, muss sich auf unbequeme Erkenntnisse gefasst machen. Anschaulich arbeitet Friedrich Schneider heraus, dass die hohen Arbeitskosten, die hohen Steuern und Abgaben und die Regelungswut des Gesetzgebers die offizielle Arbeit immer unattraktiver machen. Damit vereitelt der Staat selbst effektiv die offizielle Arbeit, und die Flucht in die Schattenwirtschaft ist unaufhaltsam. So findet die Schwarzarbeit quasi als Form von Notwehr des Einzelnen gegen den Staat weitgehende gesellschaftliche Akzeptanz. Friedrich Schneider entwirft ein düsteres Szenario: Stellt sich der Staat weiterhin nicht den Ursachen der Schwarzarbeit, hilft er dabei mit, die Grundfesten der Demokratie zu untergraben. getAbstract.com empfiehlt diesen engagierten und flüssig geschriebenen Essay allen, die Licht und Schatten zwischen den Pauschalaussagen "Schwarzarbeit ist verboten" und "Ohne Schwarzarbeit könnte der kleine Mann gar nicht mehr überleben" suchen möchten.

Zusammenfassung

Der Staat und ich

Es gibt eine Menge Gründe für Schwarzarbeit bzw. für die Flucht in die Schattenwirtschaft. Die Erklärungsmuster setzen an drei unterschiedlichen Stellen an: der Zeit, dem Kosten-Nutzen-Abgleich und dem Motiv der Steuerhinterziehung. Zeit ist ein knappes Gut, also versucht jeder, aus seiner knappen Zeit ein Maximum an Ertrag herauszuholen. Verliert die offizielle Arbeit an Attraktivität, stellt sich die Frage: Freizeit genießen oder inoffizielle Arbeit annehmen? Empirische Untersuchungen belegen, dass die Alternative Freizeit nur dann gewählt wird, wenn der Lebensstandard hoch genug fürs eigene Wohlbefinden ist. Wenn subjektiv jedoch der Eindruck vorherrscht, es müsse noch Geld hinzuverdient werden, ist Schwarzarbeit nahe liegend.

Handlungen, deren Kosten den Nutzen übersteigen, sind widersinnig. Das wissen die Menschen und verhalten sich entsprechend. Werden sie, etwa durch Regulierungen der offiziellen Wirtschaft, in einen Rahmen mit unverhältnismäßig hohen Kosten gepresst, beginnen sie nach Umgehungsmöglichkeiten dieser Vorgaben zu suchen. Je mehr der Staat sich einmischt, umso energischer werden die Absetzbewegungen - was für den Staat natürlich...

Über den Autor

Friedrich Schneider ist Vizerektor für Außenbeziehungen und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Linz. Er gilt als einer der profiliertesten Experten für das Thema Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft im deutschsprachigen Raum.


Kommentar abgeben