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Darknet

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Darknet

Die Schattenwelt des Internets

NZZ Libro,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Eine Art riesiger Supermarkt, dessen Regale randvoll sind mit allem, was verboten ist.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Ein Schweizer Pass für 900 Dollar, ein US-Führerschein für 60 Dollar, 150 000 Mailadressen für 38 Dollar. Es gibt fast nichts, was man im Darknet nicht kaufen kann. Der Zugang ist erstaunlich einfach, der Bezug von allem, was verboten ist – von verschreibungspflichtigen Medikamenten bis zu Auftragsmorden – ebenso. Hut ab vor dem Mut des Autors, in die digitale Unterwelt einzutauchen und zu Recherchezwecken selbst verbotene Dinge einzukaufen. Die Hemmschwelle seiner Leser, es ihm gleichzutun, senkt er damit allerdings gewaltig. Was uns zur Frage führt, ob ihm Staatsanwaltschaft und Polizei wohl dankbar sind. Einerseits stellt er ihre Ohnmacht bloß, andererseits beschreibt er der interessierten Öffentlichkeit – und ihr empfiehlt getAbstract das Buch –, wie leicht die sperrangelweit offene Tür in die Katakomben des World Wide Web zu durchschreiten ist.

Zusammenfassung

Was ist das Darknet?

„Edelweiss“ ist gut organisiert. Jeden Tag fährt der Cannabis-Dealer mit Taschen voller luftgepolsterter Kuverts durch die Schweiz. Seine Ware gibt er auf verschiedenen Postämtern auf, er will ja nicht, dass die Spur nachverfolgt wird. Ins Ausland liefert er nicht, aus Furcht vor dem Zoll. Mit den 10 Kilo Marihuana, die er und seine Freunde pro Ernte einfahren, machen sie 100 000 Franken Umsatz im Jahr. Seine Kunden findet „Edelweiss“ im Darknet. Dort führt er einen Onlineshop, der sich kaum von denen im offenen Web unterscheidet. Ins Darknet zu gelangen, erfordert auch keine besonderen technischen Voraussetzungen. Nur einen TOR-Browser, denn im Darknet funktionieren Firefox, Chrome, Safari & Co. nicht. TOR steht für „The Onion Browser“, „Onion“ (zu Deutsch „Zwiebel“) kommt von der zwiebelartigen Verschlüsselung der Daten, die eine Nachverfolgung fast unmöglich macht.

Die breite Öffentlichkeit erfuhr erstmals im Juli 2016 von den dunklen Regionen des Web. Nach einem Amoklauf im Münchner Olympia-Einkaufszentrum wurde bekannt, dass der Täter seine Waffe im Darknet gekauft hatte. Seither wird dem Darknet fälschlich jegliche...

Über den Autor

Zwei Jahre war Otto Hostettler für seine Masterarbeit in Economic Crime Investigation im Darknet unterwegs. Unter notarieller Aufsicht trat er dort selbst als Käufer auf.


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