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Das Risikoparadox

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Das Risikoparadox

Warum wir uns vor dem Falschen fürchten

Fischer Tb,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Klarer Kopf statt Panikmache: die wahren Bedrohungen erkennen und meistern.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Wissenschaftsbasiert
  • Augenöffner

Rezension

Risikoforscher Ortwin Renn hält den Deutschen den Spiegel vor. Er erhebt den Anspruch, sie zu risikomündigen Menschen zu erziehen, die nicht länger die Augen vor den wahren Gefahren verschließen. Er entlarvt missinterpretierte Statistiken, sensationslüsterne Medien und psychologische Mechanismen, die unsere Risikowahrnehmung verzerren. All das macht er mit hohem wissenschaftlichem Anspruch, realitätsnah und nachvollziehbar. Schade, dass er manche weitverbreiteten Ängste (etwa die vor dem Jobverlust) mit keinem Wort erwähnt. Erst auf den letzten 100 von 600 Seiten skizziert er seine Lösungsvorschläge. Dabei gleitet er leider etwas ins Idealistische, Abstrakte und Realitätsferne ab. Der informierte Leser kennt zu viele Beispiele von gescheiterten Wirtschaftsgipfeln und Klimakonferenzen, als dass er die breite Kluft zwischen akademischer Theorie und gelebter Politik nicht sehen würde. Positiv stechen Renns Anregungen an den Einzelnen heraus, sein Leben resilienter, sozial gerechter und qualitativ hochwertiger zu machen. Doch selbst die hat man anderswo schon aufrüttelnder und leichter umsetzbar gelesen. getAbstract empfiehlt das Augen öffnende Buch trotzdem allen, die sich medialer Panikmache und Stammtischargumenten entziehen wollen.

Zusammenfassung

Wovor wir uns fürchten

Rein statistisch gesehen werden wir länger leben als jede Generation vor uns. Dennoch fühlen wir uns ständig bedroht. In der deutschen Hitliste empfundener Gefahren stehen Herzinfarkt und Krebs ganz oben, gefolgt von Umweltgiften, Unfällen, Gewaltverbrechen und Naturkatastrophen. Obwohl es immer wieder tragische Einzelfälle gibt, können Sie die meisten Gesundheitsrisiken selbst minimieren: indem Sie eine gesunde Lebensweise pflegen, sich richtig ernähren, sich viel bewegen und auf Alkohol und Tabak verzichten. Falls Ihnen Umweltgifte Sorgen bereiten: Hier zeigt sich ein seltsames Phänomen. Was aus der Natur kommt, gilt als gut, was chemisch hergestellt ist, hingegen als böse. Dabei unterscheiden sich chemisch hergestellte Substanzen nicht von ihren natürlichen Vorbildern. An nahezu allen Todesfällen, die durch Umweltgifte verursacht werden, sind natürliche Erreger wie Bakterien, Pilze und Viren schuld. Die Angst vor ihnen ist jedoch deutlich geringer als die vor Herbiziden, Pestiziden und Chemikalien, die statistisch so gut wie keine Bedrohung darstellen.

Sie fürchten sich davor, einen Unfall zu haben? Dann sollten Sie wissen: Die Zahl der Arbeitsunfälle...

Über den Autor

Ortwin Renn ist Professor für Technik und Umweltsoziologie an der Universität Stuttgart und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse (SRA). Seit 2013 gehört er dem Science and Technology Advisory Council von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso an.


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