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Der große Ausbruch

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Der große Ausbruch

Von Armut und Wohlstand der Nationen

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Manifest für eine Welt, in der immer mehr Menschen den Ausbruch aus der Armut schaffen.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Innovativ
  • Augenöffner

Rezension

Es geht aufwärts, und zwar „in gewaltigem Ausmaß“, behauptet Angus Deaton und belegt dies mit Zahlen: Die Menschheit lebt heute doppelt so lange wie noch vor 100 Jahren, und der Anteil derer, die weltweit mit weniger als 1 Dollar pro Tag auskommen müssen, ist seit 1981 von 42 auf 14 Prozent gefallen. Der Autor erzählt die Universalgeschichte des Kapitalismus fachkundig, unterhaltsam und mit erstaunlichem Optimismus – in Zeiten inflationär wachsender Ängste und Untergangsfantasien. Über einige seiner Ansichten lässt sich freilich streiten: Grenzen des Wachstums gibt es für ihn nicht, solange wir nur weiter fleißig globalisieren und innovieren. Wachsende Ungleichheit innerhalb der reichen Länder lasse sich durch mehr Bildung bekämpfen. Und die anhaltende extreme Armut in Teilen der Welt sollten die Betroffenen aus eigener Kraft überwinden, fordert der erklärte Gegner von Entwicklungshilfe. Schließlich hätten die heute reichen Länder auch „keinen Big Push aus dem Ausland“ benötigt – eine Aussage, die angesichts des reichen Erbes von Imperialismus, Kolonialismus und Sklaverei bezweifelt werden darf. Alles in allem liefert Deaton aber eine spannende Analyse der Erfolgsgeschichte des Menschen, die getAbstract zur Lektüre empfiehlt.

Zusammenfassung

Unser Leben: Besser und ungleicher

Den meisten Menschen geht es besser als jemals zuvor in ihrer Geschichte: Fast alle haben heute dramatisch höhere Chancen auf Bildung, Gesundheit und ein langes Leben als ihre Vorfahren. Doch noch immer stirbt in Ländern wie Sierra Leone oder Afghanistan ein Viertel aller Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Wie ist das möglich? Historisch betrachtet ging Fortschritt immer mit steigender Ungleichheit einher: Wenn einige aus der Armut ausbrachen, blieben andere zurück. Die heutige Welt ist viel ungleicher als die vor 300 Jahren, und das ist Fluch und Segen zugleich. Denn das Wohlstandsgefälle kann die Zurückgebliebenen einerseits zur Nachahmung anspornen, andererseits aber die Ausbrecher dazu verleiten, die Fluchtwege aus der Armut zuzumauern.

Ungleichheiten bestehen nicht nur in Bezug auf Wohlstand, sondern auch auf die Gesundheit: Arme Menschen sterben mit größerer Wahrscheinlichkeit an vermeidbaren Krankheiten, Drogenmissbrauch und Tabakkonsum. Es stimmt zwar, dass man menschliches Wohlbefinden nicht ausschließlich anhand von Einkommenskennzahlen messen kann. Jedoch korreliert die Lebenszufriedenheit trotzdem deutlich mit dem...

Über den Autor

Angus Deaton ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University. Für seine Forschungen zu den Themen Konsum, Armut und Wohlfahrt erhielt er 2015 den Wirtschaftsnobelpreis.


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