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Die Konkubinenwirtschaft

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Die Konkubinenwirtschaft

Warum westliche Unternehmen in China scheitern und die Chinesen an die Weltspitze stürmen

Hanser,

15 Minuten Lesezeit
9 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Skrupelloser und raffinierter als alle Kapitalisten der Welt zusammen: China spielt nach eigenen Regeln.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

China-Experte Frank Sieren schildert, wie sich chinesische Unternehmen von Garagenfirmen oder maroden Staatsbetrieben zu weltweit operierenden Konzernen entwickelt haben. Parallel dazu zeichnet er den Leidensweg westlicher Unternehmen in China nach. Angetreten mit dem Ziel, den dynamischsten Markt der Welt zu erobern, haben sie mittlerweile erkennen müssen, dass ihnen, wenn überhaupt, nur ein schmales Stück vom großen Kuchen übrig bleibt. Erfolg und Misserfolg haben für Sieren ein und dieselbe Ursache: die chinesische Konkubinenwirtschaft. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die ausländischen Bewerber auf dem heimischen Markt gegeneinander ausgespielt werden. So behalten die Chinesen nicht nur die Macht im eigenen Haus, sondern verschaffen sich auch Zugang zu hoch entwickelten ausländischen Technologien. Das Buch ist gleichermaßen gut recherchiert und packend geschrieben. Leider bleibt Sieren auf der Ebene konkreter Einzelfälle; ein Kapitel, das seine Erkenntnisse zusammenfasst, fehlt. getAbstract empfiehlt das Werk allen, die beruflich mit oder in China zu tun haben und die verstehen wollen, wie das Land in seinem Innersten funktioniert.

Zusammenfassung

Von der Garage auf den Weltmarkt

Lenovo ist ein typisches Beispiel für ein chinesisches Unternehmen, das vom unbedeutenden regionalen Produzenten zum Global Player aufgestiegen ist. Dank massiver Finanzspritzen vom chinesischen Staat ist das Unternehmen binnen weniger Jahre zum drittgrößten Computerhersteller der Welt geworden. In Konkurrenz zu den amerikanischen Marktführern Dell und HP wurde das Unternehmen zunächst auf dem heimischen Markt hochgezüchtet. 2005 gelang mit dem Kauf der PC-Sparte von IBM schließlich der große Coup. Für 1,25 Milliarden Dollar erwarben die Chinesen damals nicht nur enormes technisches Know-how, sondern auch die Eintrittskarte für den Weltmarkt. Von nun an ging das Unternehmen systematisch daran, seine Position weiter auszubauen. Dabei hatte man allerdings in den folgenden Jahren mit typischen Fusionsproblemen, vor allem mit der Integration unterschiedlicher Kulturen zu kämpfen. Für kurze Zeit fiel Lenovo hinter den taiwanesischen Computerbauer Acer zurück, konnte aber im Zuge massiver Marketingaktionen anlässlich der Olympischen Spiele 2008 in Peking wieder Boden gutmachen.

Die Nöte eines Unternehmers in China

Als der Schweißingenieur...

Über den Autor

Frank Sieren ist Autor, Print- und TV-Journalist und lebt seit Mitte der 90er Jahre in China. Er ist auch Autor des Buches Der China Schock.


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