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Die Macht der Geographie

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Die Macht der Geographie

Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt

dtv,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Flüsse, Berge, Meere, Wüsten und Packeis als Leitplanken der Geschichte.

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Hintergrund

Rezension

Schon vor über 2500 Jahren schrieb Sunzi in seinem Strategieklassiker Die Kunst des Krieges über die Tücken des Terrains – und wie man das Gelände zu seinen eigenen Gunsten nutzt. Heute erklärt Tim Marshall die Weltpolitik anhand der Geografie – mit dem Terrain eben. Über Ebenen können Truppen ziehen, während Gebirge Hindernisse sind. Daran hat sich wenig geändert. Geografische und klimatische Bedingungen eröffnen Möglichkeiten und setzen Grenzen. Sie bestimmen das langfristig ausgerichtete strategische Denken und Handeln von Regierungen, ihre Stärken wie ihre Schwachstellen. Regimes, Regierungen und Generationen vergehen – die Geografie bleibt. Das macht es so interessant wie lehrreich, auf die aktuelle Regional- und Weltpolitik einmal durch diese Brille zu schauen. In Marshalls Buch wird der Geografiebegriff allerdings weiter gefasst und meint nicht allein die Topografie, sondern auch die Lage von Staaten, ihre Grenzen, ihre Position zueinander, ihre Land- und Seewege, ihre territorialen Interessen, ihre Geschichte, Kriege, Religionen und dergleichen mehr. Nur wenige Bereiche bleiben von der leicht verständlichen Analyse ausgenommen. Eine erhellende Lektüre aus kompetenter Feder, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Russland

Russland, das größte Land der Welt, erstreckt sich über elf Zeitzonen. Warum musste es 2014 ausgerechnet die kleine Halbinsel Krim annektieren? Weil es keinen ganzjährig eisfreien Hafen hatte. Russland sah seinen Pachtvertrag über den Hafen Sewastopol als Heimat der russischen Schwarzmeerflotte gefährdet, als die Ukraine sich immer mehr dem Westen öffnete und sogar eine NATO-Mitgliedschaft denkbar schien. Doch selbst mit einem Hafen im Schwarzen Meer hat Russland noch immer den Nachteil, dass seine Flotte die Weltmeere nicht ungehindert erreichen kann. Denn erst muss sie Bosporus, Dardanellen und Ägäis durchqueren und anschließend mit dem Suezkanal oder der Straße von Gibraltar ein weiteres Nadelöhr passieren. Auch die Ostsee können russische Schiffe nur durch von der NATO kontrollierte Engpässe verlassen, und vor Wladiwostok im Osten liegt Japan. Eine Seemacht kann Russland unter diesen Voraussetzungen nicht werden. Über Landwege wurde Russland schon häufiger vom Westen her angegriffen. Seit Napoleon gab es im Schnitt alle 33 Jahre einen Feldzug. Solche Erfahrungen prägen sich ein. Von Frankreich bis zum Ural reicht die barrierefreie Nordeuropäische...

Über den Autor

Tim Marshall hat als Experte für Außenpolitik für die BBC aus über dreißig Ländern berichtet – unter anderem aus Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien und Israel.


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