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Die schwarze Null

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Die schwarze Null

Über die Schattenseiten ausgeglichener Haushalte

Suhrkamp,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wenn eine Zahl zum Selbstzweck wird.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Selten löste eine einzelne Zahl so viel politische Euphorie aus wie 2014 die schwarze Null im deutschen Staatshaushalt. Lukas Haffert holt die Debatte zurück auf den Boden der Tatsachen. Wo Wirtschaftspolitiker jubeln, muss nicht zwangsläufig wirtschaftspolitisch Hervorragendes geleistet worden sein. Der Autor setzt die aktuelle deutsche Haushaltspolitik in ihren historischen Kontext und vergleicht sie mit Beispielen anderer Länder, die in der Vergangenheit Überschüsse erzielt haben. Er zeigt auf, dass mit dauerhaften Haushaltsüberschüssen durchaus einiges zu erreichen ist – allerdings nicht zwangsläufig das, was vorher versprochen wurde. Die Lektüre lohnt sich gleichermaßen für marktliberal und keynesianisch eingestellte Leser. getAbstract empfiehlt das Buch allen Beobachtern der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.

Zusammenfassung

Jubel und Heiterkeit

Die schwarze Null gilt als Nonplusultra der deutschen Fiskalpolitik. Daran zweifelt in der politischen Arena Deutschlands eigentlich niemand. Der Begriff selbst ist erklärungsbedürftig: Während international von schwarzen und roten Zahlen gesprochen wird, ist der Begriff der schwarzen Null nur im deutschsprachigen Raum geläufig. Vor allem im Zuge der Sanierung von AEG in den 1990er-Jahren erlangte der Ausdruck Popularität und ging ins Vokabular der Wirtschaftsjournalisten ein. Schon damals handelte es sich übrigens um einen Kurzzeiteffekt, das Unternehmen rutschte schnell zurück ins Minus.

Im Jahr 2014 feierte dann die Bundesregierung den ersten ausgeglichenen Staatshaushalt seit 1969 – die schwarze Null. Politiker aller Parteien hoben die Geschichtsträchtigkeit dieser Leistung in teils überschwänglichen Worten hervor. Echtes politisches Kapital konnte daraus aber nur die CDU schlagen. Dem Koalitionspartner SPD gelang es nicht, den Wählern zu vermitteln, inwiefern die Null mit erfolgreicher sozialdemokratischer Politik zusammenhing. Die Opposition konnte ebenso wenig punkten. Gemeinsam mit linksliberalen Medien kritisierte sie, die Null gehe zulasten...

Über den Autor

Lukas Haffert ist Oberassistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich. Er erhielt für seine Forschung den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung und die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft.


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