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Die Target-Falle

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Die Target-Falle

Gefahren für unser Geld und unsere Kinder

Hanser,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Was die Schieflage der Währungsunion wirklich ausmacht.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Die üblichen Refinanzierungskredite sind – von Bundesbank und Politik nahezu unbemerkt – verdrängt worden: durch so genannte Target-Forderungen. Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn sieht in diesem Phänomen den Hauptgrund der Krise. Er beschreibt die Target-Kredite als reine Geldschöpfungskredite zu niedrigen Zinsen, die einer Lösung im Weg stehen. Sinn kritisiert die mangelnde demokratische Legitimation des EZB-Rats, auf dessen Initiative die Target-Kredite zurückgehen, und stellt die Funktionsweise des Europäischen Währungssystems infrage. Er bietet eine ausführliche Analyse der Finanzlage, stellt verschiedene Austrittsszenarien vor und zeigt Wege zur Eindämmung der Krise. Ein gut lesbares Buch, das wichtige finanzpolitische Zusammenhänge aufzeigt, erklärt und empirisch belegt – wenngleich nicht verschwiegen werden darf, dass andere Ökonomen Sinn heftig widersprechen und das Target-Problem für ein aufgebauschtes halten. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich mit der Lage der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion auseinandersetzen wollen.

Zusammenfassung

Zwei gegensätzliche Theorien

Wirtschaftswissenschaftler erklären die Finanzkrise in den GIIPSZ-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien und Zypern) entweder mit der „Geld-im-Schaufenster-“ oder der „Fass-ohne-Boden-Theorie“. Die Geld-im-Schaufenster-Theorie geht davon aus, dass die von der Finanzkrise betroffenen Staaten eigentlich solvent sind, dass die Kapitalmärkte aber in einer Vertrauenskrise stecken. Deshalb kommt es zu hohen Zinsforderungen, die tatsächlich zu einer Insolvenz führen könnten. Die Anhänger dieser Theorie sprechen sich für genügend Rettungsgelder aus, um das Vertrauen zu erhalten und den überhöhten Zinsforderungen vorzubeugen. Der Fass-ohne-Boden-Theorie liegt der Gedanke zugrunde, dass die GIIPSZ-Staaten ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren haben und im Prinzip handlungsunfähig sind. Nach dieser Theorie verstärkt eine Sozialisierung der Schulden die Krise zusätzlich und führt letztendlich zum Zusammenbruch des Systems. Die erste Theorie führt die Krise also auf ein Vertrauens-, die zweite auf ein Strukturproblem zurück.

Beide Ansätze treffen auf die Krisenstaaten der Eurozone in unterschiedlichem Maß zu. So lässt sich die Situation...

Über den Autor

Hans-Werner Sinn ist Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung und Ordinarius an der LMU München. Der renommierte Ökonom hat u. a. die Bestseller Das grüne Paradoxon und Ist Deutschland noch zu retten? geschrieben.


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