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Empire

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Empire

Die neue Weltordnung

Campus,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wir sind Zeugen der Geburt des Empire aus dem Geist der Globalisierung. Wie sehen die neuen Machtstrukturen aus und wie können sie überwunden werden?

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Mit "Empire" bezeichnen Hardt und Negri ein globales Netzwerk, ein neues Weltreich ohne nationalstaatlichen Einfluss. Infolge der Globalisierung entsteht ein politisches und ökonomisches Konstrukt ohne Grenzen und ohne Zentrum, das v. a. durch moderne Kommunikationstechniken vernetzt ist. Kurz nach der Erstveröffentlichung vor zwei Jahren avancierte diese Gesellschaftsanalyse von Hardt und Negri zur Bibel der Globalisierungsgegner. Selbstbewusst folgt das Autorenduo der Tradition anderer Denker und Philosophen wie Adorno und Horkheimer, Marx und Engels. Wer einen schnellen Überblick wünscht, sollte die Finger davon lassen: Der weitaus grösste Teil des Buches beschäftigt sich mit der europäischen Ideengeschichte. Es ist ein philosophischer Text, den manch einer schwer verdaulich finden wird, wenn er sich durch die mit "Ontologie", "Immanenz" und "Dialektik" durchtränkten Seiten mühen muss. Doch an vielen anderen Stellen wiederum erfreuen die Autoren durch scharfsinnige und mit feiner Ironie abgeschmeckte Beobachtungen. getAbstract.com empfiehlt diesen faszinierenden Entwurf allen, die bei der hitzigen Diskussion um das Reizwort "Globalisierung" mitreden wollen und die die Lese- und Denkarbeit nicht scheuen.

Zusammenfassung

Das Imperium schlägt zurück

Wir alle sind Zeugen der Geburt des Empire. Wo es vor hundert Jahren noch Kolonialregime oder imperialistische Herrschaftsformen gab, breitet sich nun eine neue, vernetzte Macht aus. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat sich der kapitalistische Weltmarkt endgültig etabliert. Das Empire, ein neues Weltreich, breitet sich aus. Das Empire gehört niemandem, aber alle gehören dem Empire. Es entwickelt sich im Zuge der Globalisierung, die sich zusammen mit ihren wichtigsten Faktoren - Geld, Technologie, Menschen, Güter - über alle Grenzen hinwegsetzt. Der Nationalstaat hat dabei gänzlich verspielt.

Die Idee der nationalen Souveränität erlangte in Europa am Ende des 18. Jahrhunderts ihre volle Ausprägung, und zwar nach dem Trauma der Französischen Revolution, welche die Nation als Ganze (in Abgrenzung zum absolutistischen Kaiser) ins Zentrum rückte. Doch auch die Idee der Nation führte in die Krise. Der Imperialismus bzw. der europäische Kolonialismus war auf festen Staatsgrenzen gegründet. Ein politisches Zentrum und eine meist starre Grenzlinie trennten das "Innere" des Staates von der "Welt da draussen". Nur durch die Ausgrenzung war die...

Über die Autoren

Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham, USA. Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den 60er Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.


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