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Nach der Krise

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Nach der Krise

Gibt es einen anderen Kapitalismus?

Nagel & Kimche,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Manager sollten schlechter bezahlt und höher besteuert werden, sagt Roger de Weck – zum Wohl des Kapitalismus.

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Der Kapitalismus ist tot, es lebe der Kapitalismus! Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise gibt Anlass zur Systemkritik, doch einen Systemwechsel fordert kaum einer – auch nicht Roger de Weck. Allerdings stellt der ehemalige Chefredakteur der Zeit und des Tages-Anzeigers die Schwächen des Kapitalismus ins Zentrum. So treffsicher seine Analyse ist, so kleinteilig fällt das Ergebnis aus. Das skizzierte ökosoziale Reformprojekt besteht aus lauter zarten Pflanzen, in deren Ansammlung nicht jeder Leser einen heranwachsenden Wald erkennen wird. De Weck, der das Hektische am Kapitalismus anprangert, eilt selbst von rechts nach links und von groß zu klein. Das ist unterhaltsam, aber der Streifzug lässt jene ratlos zurück, die auf manche Fragen eine handfeste Antwort haben wollen – darunter so gewichtige wie jene nach der Zukunft der Zentralbanken oder der Aktiengesellschaften. Trotzdem ist das Buch sehr lesenswert, und getAbstract empfiehlt es allen, die mit dem feingeistigen Roger de Weck über Optionen nach der Krise nachdenken wollen.

Zusammenfassung

Kapitalismus: Religion ohne Dogma

Der Kapitalismus ist eine Religion ohne Dogma. Das macht ihn wandelbar und anpassungsfähig. Dachten Sie bisher, der Kern der kapitalistischen Idee bestehe in der Dreieinigkeit von Deregulierung, Zurückdrängung der Staatsmacht und egoistischem Denken? Falls der Kapitalismus einst so gewesen sein sollte, so hat spätestens die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 diese Inhalte über den Haufen geworfen: Jetzt rufen Unternehmer nach dem Staat, Banken fordern Regulierung und die Versager scheiden nicht aus dem Markt aus, sondern werden gerettet. Die Antwort auf die Krise besteht bislang darin, die überbordende Verschuldung durch noch höhere Verschuldung zu lindern. Nicht wenige hoffen, dass es so weitergehen kann wie vorher. Um künftig das Ausufern von Krisen zu verhindern, wird am Kapitalismus ein bisschen herumgebastelt. Das ist einerseits sinnvoll, denn ein Systemwechsel hin zum Sozialismus – der anderen atheistischen Ersatzreligion – kommt nicht infrage. Andererseits genügen ein paar Reformen am Finanzmarkt nicht. Nötig ist vielmehr eine grundlegende Erneuerung des Kapitalismus – eine Reformation, wie sie Luther und Calvin einst ...

Über den Autor

Roger de Weck war Chefredakteur der Zeit und des Zürcher Tages-Anzeigers; er ist Herausgeber einer außenpolitischen Buchreihe und moderiert die TV-Sendung Sternstunde Philosophie. Der studierte Volkswirt ist Präsident des Graduate Institute of International and Development Studies in Genf und hat Lehraufträge in Brügge und Warschau.


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