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The Value of Nothing. Was kostet die Welt?

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The Value of Nothing. Was kostet die Welt?

Riemann,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Das Versagen der Marktlogik erfordert eine neue Denkweise.


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Visionär
  • Hintergrund

Rezension

Nach einer Finanz- und Wirtschaftskrise erscheinen zuhauf Abhandlungen, die die folgenschweren Ereignisse analysieren. Plötzlich will es jeder schon immer gewusst haben. In diese Kategorie ist unter dem Strich auch das Buch von Raj Patel einzuordnen – allerdings mit dem Unterschied, dass er tatsächlich schon vor der Katastrophe zu den Mahnern gehört hat. Die Wirtschaftskrise, die zugleich ein komplettes Systemversagen darstellt, ist für Patel der Aufhänger, einer nachhaltigeren Denkweise Gehör zu verschaffen. Das gelingt ihm hervorragend, nicht zuletzt dank seiner lockeren Schreibweise. Auch wenn er teilweise weit ausholt und konkrete Vorschläge eher versteckt sind – im Wesentlichen setzt er auf mehr demokratische Beteiligung und auf lokale Gegenbewegungen, die es schaffen, jenseits der zerstörerischen Markt- und Profitlogik zu wirtschaften –, empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich für die Zusammenhänge zwischen Marktwirtschaft, Gesellschaft und Ökosystem interessieren.

Zusammenfassung

Systemfehler – gemacht von Menschen

Sein Gesicht war eingefallen und gezeichnet von den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit. Als Alan Greenspan, der langjährige Präsident der amerikanischen Notenbank, 2008 vor einem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses aussagte, schien nichts mehr, wie es einmal war: Er, Verfechter freier Märkte und Anhänger einer radikal marktliberalen Denkrichtung, gestand ein, dass sein Weltbild zusammengebrochen war. Als obersten Notenbanker hatte man ihn noch durchweg mit Lob überschüttet. Nun aber wollten Abgeordnete wissen, wie das weltweite Finanzsystem so nah an den Kollaps geraten konnte. Greenspans bittere Erkenntnis: Die Risikomanagementmodelle waren nur mit den Daten weniger Jahrzehnte gefüttert worden – historische Krisenzeiten hatte man leichtsinnig außen vor gelassen. Doch nicht nur das: Der Ruheständler musste auch einräumen, 40 Jahre lang einer Ideologie angehangen zu haben, von der er angenommen hatte, „dass sie bestens funktioniert“. Auf einen Schlag tat sie es nicht mehr. Einen größeren Offenbarungseid hätte es kaum geben können.

Preis und Wert

Die Theorie effizienter Märkte besagt, dass der Preis...

Über den Autor

Raj Patel studierte Philosophie, Politik und Ökonomie und arbeitete für die Weltbank und die Welthandelsorganisation, zu deren schärfsten Kritikern er heute zählt. Er unterrichtet an den Universitäten von Berkeley, Kalifornien, und KwaZulu-Natal, Südafrika.


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