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Wirtschaftsfaktor Patriotismus

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Wirtschaftsfaktor Patriotismus

Vaterlandsliebe in Zeiten der Globalisierung

Eichborn,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

„Zerschlagt die BRD!“ – klingt so die neue Kampfparole der wahren Patrioten im Zeitalter der Globalisierung?


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

nationalbewusstsein, patriotismus, vaterlandsliebe - das sind Begriffe, die in Deutschland aus historischen Gründen traditionell klein geschrieben werden. Kann es sein, dass der Mangel an Patriotismus auch ein Grund für die deutsche (Wirtschafts-)Depression ist? Das Phänomen Patriotismus ist facettenreicher, als es auf den ersten Blick erscheint. Henrik Müller geht ihm mit aller gebotenen Sorgfalt auf den Grund. Seine Feststellung: Patriotismus ist für Deutschland ein entscheidender Standortfaktor. Die Schlussfolgerung aber überrascht: Müller plädiert für einen abgespeckten Zentralstaat und einen Patriotismus der Regionen. Seine Untersuchung ist gründlich und unideologisch. Unterwegs verliert sich der Autor zwar stellenweise ein wenig in der Erörterung einzelner tagespolitischer Themen. Aber insgesamt handelt es sich um einen beachtlichen Beitrag zur Debatte um wirtschaftspolitische Grundfragen, der nicht nur aktuell und fundiert, sondern auch sehr angenehm zu lesen ist. getAbstract empfiehlt das Buch nachdrücklich allen, die mit dem Begriff "Patriotismus" sauber argumentieren wollen und nach einer gründlichen wirtschaftspolitischen Orientierung suchen.

Zusammenfassung

Patriotismus - Apatriotismus

Im jährlich erstellten "Euro-Barometer" der EU-Kommission geben seit der Jahrtausendwende nur noch 20-25 % der Deutschen an, sie erwarteten für sich in den nächsten fünf Jahren eine bessere Zukunft. 26 % gehen definitiv davon aus, schlechter dazustehen. In vielen anderen EU-Ländern (Großbritannien, Spanien, Irland, Frankreich) rechnen immerhin 50 % der Bevölkerung damit, dass es ihnen in Zukunft besser geht. Die pessimistische Mentalität der Deutschen hat ökonomische Folgen: Wer nicht mehr an sich und seine Zukunft glaubt, nimmt Leistung zurück, konsumiert weniger. Gut ausgebildete Deutsche wandern aus, weil sie im Inland keine Perspektive mehr sehen. Auch die Zukunftsinvestition Kinder kommt zu kurz. Schließlich nimmt in diesem Umfeld auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen ab. Die Deutschen scheinen wie gelähmt, während z. B. das Nachbarland Österreich boomt.

Fehlt hierzulande die kollektive Kraftanstrengung, das Zusammengehörigkeitsgefühl, der "Ruck" oder die Fähigkeit, als Nation zu handeln? Begriffe wie "Nation", "Volk", "Vaterland" sind durch die Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus rettungslos kontaminiert. Den Deutschen...

Über den Autor

Henrik Müller ist promovierter Volkswirt und Journalist. Er recherchierte und schrieb für Sonntagsblatt und Stern. Seit 2000 ist er beim manager magazin, derzeit als Geschäftsführender Redakteur. Er hat zahlreiche Preise für seine journalistische Arbeit erhalten, darunter den Holtzbrinck-Preis (2002). Müller hat bereits den Bestseller Wirtschaftsirrtümer verfasst.


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