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Neue Märkte Afrikas neue Innovatoren

Viele globale Konzerne sind in Afrika gescheitert. Einige engagierte Unternehmer zeigen nun, was man anders machen muss, um auf dem Kontinent mit seinem Geschäft neue, lukrative Märkte zu erschließen.
Moringa-Baum

Moringa-Baum

Foto: Massimiliano Finzi / Moment RF / Getty Images

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Seit vielen Jahren warten Wirtschaftsführer und Investoren aus aller Welt darauf, dass Afrikas lang versprochener Aufschwung endlich Realität wird. Der Kontinent steht seit der Jahrtausendwende im Fokus wachsender Investitionen und Aufmerksamkeit: Afrika verfügt über eine junge, zunehmend in Städten lebende Bevölkerung, über unermessliche Ressourcen und eine erstarkende Mittelschicht.

Das scheinen die Zutaten für ein überragendes wirtschaftliches Wachstum zu sein, das selbst die Erfolge der sogenannten Tigerstaaten Ostasiens vor wenigen Jahrzehnten in den Schatten stellen könnte. Tatsächlich hat das McKinsey Global Institute bereits 2010 in seinem Bericht "Lions on the Move" ("Löwen auf dem Vormarsch") diesen Vergleich gezogen. Damals sagte es voraus, dass Afrikas Konsumausgaben zwischen 2008 und 2020 um 40 Prozent und das Bruttoinlandsprodukt des Kontinents um eine Billion US-Dollar wachsen würden.

Autoren

Clayton M. Christensen

war Professor für Business Administration an der Harvard Business School, Experte für Innovationsmanagement und Gründer der Strategieberatung Innosight. Er gilt als Erfinder der disruptiven Innovationstheorie und einer der bedeutendsten Managementforscher der Welt. Im Januar 2020 ist er verstorben.

Efosa Ojomo

erforscht am Clayton Christensen Institute for Disruptive Innovation den weltweiten wirtschaftlichen Wohlstand. Er ist gebürtiger Nigerianer.

Derek van Bever

ist Senior Lecturer an der Harvard Business School.

Und doch blieb diese verlockende Vision nichts als ein Traum, der jeden Moment Wirklichkeit werden sollte. Eine ganze Reihe multinationaler Unternehmen hat sich seitdem wieder von Afrika abgewendet. Ihre Manager sind an denselben Hindernissen gescheitert, die angehenden Investoren seit Jahren zu schaffen machen: die allgegenwärtige Korruption, ein Mangel an Infrastruktur und ausgebildeten Talenten sowie ein unterentwickelter Endkundenmarkt.

In den vergangenen Jahren haben wir ausführlich erforscht, wie Innovationen in aufstrebenden Märkten zu Erfolgen oder Misserfolgen wurden. Dabei haben wir uns in erster Linie mit den Ländern Afrikas und Ostasiens beschäftigt und von den Chefs einiger der erfolgreichsten Unternehmen der Welt gelernt, wie gewaltig die Hürden sein können. Andererseits haben wir uns auch mit dem Erfolg einiger afrikanischer Innovatoren beschäftigt, die sich über gängige Überzeugungen hinwegsetzen - indem sie Geschäftsmodelle entwickelt haben, die sich an ärmere Schichten der Bevölkerung richten; indem sie Märkte geschaffen haben, die das enorme Potenzial unerfüllter Konsumbedürfnisse anzapfen; indem sie Risiken internalisieren, um starke, selbstständige Unternehmen mit niedriger Kostenstruktur aufzubauen; und indem sie Betriebsbereiche integrieren, um so externe Korruptionsherde zu meiden. Ihre Erfahrungen stehen für das hoffnungsfrohe Bild eines Afrika, das sehr wohl das Versprechen von wachsendem Wohlstand erfüllen kann. Ein junger Unternehmer fasste treffend zusammen, welche Kräfte solche selbst entwickelten Erfolge freisetzen können: "Wenn die Lösung von innen kommt, beginnen wir, an uns selbst zu glauben. Wir schöpfen Vertrauen, dass wir das schaffen können – dass wir vorankommen."

Wie haben diese Innovatoren, von denen viele aus der Region stammen, ihren Weg gefunden, wo so viele größere, mit weit besseren Ressourcen ausgestattete Konzerne gegen die Wand gefahren sind? In diesem Beitrag skizzieren wir ihr Innovationsmodell, das seine eigenen Märkte schafft, und zeigen, wie es Umsatz und Beschäftigung wachsen lässt. Außerdem beschreiben wir Methoden, latente Konsumpotenziale aufzudecken – also jene wirtschaftlichen Chancen, auf denen dieses Modell aufbaut. Und schließlich haben wir einige Anregungen für politische Entscheider, Investoren und Unternehmer, die wissen wollen, wie sich Anzahl und Wirkkraft solcher innovativer Unternehmen steigern lassen.

In ihrem bahnbrechenden Artikel "The Fortune at the Bottom of the Pyramid"  aus dem Jahr 2002 haben C. K. Prahalad und Stuart L. Hart die ungeheuren Möglichkeiten beschrieben, die sich multinationalen Konzernen eröffnen, wenn sie mit ihren Geschäftsmodellen die Bedürfnisse der Milliarden "aufstrebender Armer" in Entwicklungsländern bedienen.

In jüngerer Zeit haben uns Hart und seine Kollegen gelehrt, unsere Perspektive zu korrigieren: Statt ein Vermögen aus dem unteren Ende der Wohlstandspyramide zu ziehen, können wir ein solches Vermögen mit ihm aufbauen – und bei unserer Strategie die Folgen für die Umwelt im Blick behalten. Es ist eine überzeugende Vision, die diese Wissenschaftler entwickelt haben: ein inklusiver Kapitalismus, bei dem Unternehmen, staatliche Institutionen und Nichtregierungsorganisationen an einem Strang ziehen. Sie setzt seit anderthalb Jahrzehnten frische Kräfte frei und hat bemerkenswerte Erfolge erzielt.

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