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Angriff aus Asien

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Angriff aus Asien

Wie uns die neuen Wirtschaftsmächte überholen

S. Fischer,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Asiaten sind fleißiger, lernbegieriger, innovativer und werden schon bald den behäbigen Westen überflügeln: Wolfgang Hirn hat seine Thesen vor Ort überprüft.

Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Visionär

Rezension

Wolfgang Hirn ist einmal um die Welt geflogen, um die Thesen seines Buches vor Ort zu überprüfen: Er war in der Machtzentrale der russischen Gazprom, traf sich mit Adidas-Vorständen in Hongkong, diskutierte über Orangensaftkonzentrat und Zuckersilos in Brasilien und steckte mehrere Stunden in indischen Staus. In angenehm kleinen Kapiteln mit vielen lesefreundlichen Zwischenüberschriften erklärt Hirn, warum er vom Niedergang des Westens und vom Aufstieg Asiens bzw. der so genannten BRIC-Nationen (Brasilien, Russland, Indien, China) überzeugt ist. Leider bleibt es größtenteils beim Schwarzmalen und Warnen. Andererseits muss man sich natürlich fragen: Was kann man schon tun, wenn die heimische Wirtschaft aufgrund verlockender Profite ihre Produktion nach Fernost verlagert? Woran liegt es, dass in Westeuropa und den USA einerseits händeringend nach Ingenieuren und Naturwissenschaftlern gesucht wird und andererseits hochklassige Spezialisten ihre Jobs schon nach Indien und China abwandern sehen? Hirns Buch ist informativ, teilweise etwas redundant, aber gut geschrieben. Und es macht Angst – es sei denn, man ist Chinese oder Inder. getAbstract empfiehlt es allen Lesern, die sich für die Zukunft der Weltwirtschaft – und damit für ihre eigene Zukunft – interessieren.

Zusammenfassung

Das Land blutet aus

„Die De-Industrialisierung ergreift Deutschland“: So formulierte es 2005 der ehemalige Aufsichtsratschef von Siemens, Karl-Hermann-Baumann. Damit sprach er eine Befürchtung aus, die längst Realität geworden ist und in Zukunft eine ernste Gefahr für das Land – und mithin für den gesamten Westen – werden kann: Die Industrie blutet aus, Unternehmen werden in Billiglohnländer outgesourct oder als Offshore-Gesellschaften im Ausland weitergeführt, Arbeitsplätze gehen verloren, Know-how liegt brach oder wird gar nicht mehr aufgebaut. Inzwischen werden nicht nur Arbeiter, sondern auch Ingenieure, Techniker, Programmierer und andere Fachkräfte durch diese Entwicklung bedroht. Unter den 30 DAX-Unternehmen ist der Anteil der inländischen Produktion auf durchschnittlich 47 % gefallen. Mit anderen Worten: Die Unternehmen haben bereits mehr als die Hälfte ihrer Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Osteuropa ist oft nur eine Durchgangsstation: Die meisten Unternehmen ziehen irgendwann weiter nach Indien oder China.

Outsourcing und Offshoring sind ein westliches Problem

Allerdings ist diese Entwicklung kein deutsches oder europäisches, sondern ein allgemein...

Über den Autor

Wolfgang Hirn hat Volkswirtschaftslehre und Politische Wissenschaften in Tübingen studiert. Danach arbeitete er als Wirtschaftsredakteur für den Kölner Stadt-Anzeiger und die Wirtschaftswoche. Seit 20 Jahren ist er Reporter beim manager magazin in Hamburg. Wolfgang Hirn arbeitete und lebte in Brüssel, New York, Peking und Shanghai. Er ist auch Autor des Buches Herausforderung China.


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