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Der Corona-Schock

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Der Corona-Schock

Wie die Wirtschaft überlebt

Herder,

15 min read
9 take-aways
Audio & text

What's inside?

Wie Europa die Coronakrise nutzen kann, um strukturelle Probleme aufzudecken und zu lösen.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Meinungsstark
  • Brisant

Rezension

Target-Salden, Transferunion und eine fehlgeleitete Klimapolitik – gemäß Hans-Werner Sinn bringt die Coronakrise ans Licht, woran Europa schon lange krankt. Höchste Zeit, das Ruder herumzureißen, meint Sinn. Der renommierte Volkswirtschaftler legt den Finger in so manche Wunde, erläutert hellsichtig Hintergründe und Zusammenhänge und zeigt Auswege aus den diversen Krisen Europas auf. Über so manchen seiner Vorschläge ließe sich trefflich streiten – doch gerade das macht die Qualität seines Buchs aus: unbequem, aber wichtig.

Zusammenfassung

Die Coronakrise birgt die Chance, strukturelle Probleme in der EU aufzudecken.

Im Mai 2020 gab der deutsche Finanzminister Olaf Scholz ein Interview, in dem er eine mögliche Schuldenaufnahme auf europäischer Ebene thematisierte. Dabei berief er sich auf ein historisches Vorbild: den ersten US-Finanzminister Alexander Hamilton. Der machte 1790 die Schulden der einzelnen US-Staaten zu Staatsschulden der neu gegründeten USA. Allerdings ist es der EU nach Artikel 311 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union gar nicht erlaubt, ihre Ausgaben über Kredite zu finanzieren. Dazu kommt, dass die EU kein Staat ist. Der Vergleich mit Hamilton hinkt also – und sollte überdies eher Anlass zur Sorge bieten. Denn die von Hamilton angestoßene Vergemeinschaftung der Schulden führte zu einer unkontrollierten Aufnahme von Krediten und schließlich zu einer Blase, die in den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts platzte. Innerhalb weniger Jahre wurden 9 der damals 29 US-Staaten zahlungsunfähig. Die USA ruderten zurück und einigten sich auf strikte Schuldengrenzen für die Einzelstaaten.

Die Coronakrise markiert für Europa einen Hamilton-Moment. Sie stellt die EU vor ...

Über den Autor

Hans-Werner Sinn war lange Jahre Präsident des Ifo-Instituts. Er ist emeritierter Professor für Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Gründer des internationalen CESifo-Forschernetzwerks. Viele seiner wirtschaftspolitischen Sachbücher sind Bestseller.


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