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Die Göttliche Komödie
Buch

Die Göttliche Komödie

Foligno, 1472
Diese Ausgabe: Klett-Cotta, 2002 more...

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Literatur­klassiker

  • Epos
  • Mittelalter

Worum es geht

Himmel und Hölle

Die Göttliche Komödie (La Divina Commedia) ist das berühmteste italienische Werk der Weltliteratur. Der mittelalterliche Dichter Dante Alighieri entführt den Leser seines um 1320 entstandenen Hauptwerkes auf eine Abenteuerreise der besonderen Art: An der Seite des römischen Dichters Vergil durchquert Dante, der sich selbst zum Helden des eigenen Epos macht, die Pforten der Hölle und reist durch ihren trichterförmigen Schlund bis zu Luzifer persönlich. Danach besteigt er den Läuterungsberg, um schließlich durch die Sphären des Himmels direkt zu Gottes Herrlichkeit zu gelangen. Auf seiner Reise trifft Dante auf 600 Seelen aus Mythologie, Dichtung und Geschichte, die - je nach ihren Taten - grausig ausgemalte Bestrafungen und entsetzliche Qualen in der Hölle erdulden oder aber das Paradies betreten dürfen. Das in exakt 100 Gesängen abgefasste Werk reißt den Leser in einen aberwitzigen Strudel ausgefeilter Symbolik und kann mit einer außergewöhnlichen sprachlichen Kraft aufwarten - auch wenn der immer gleiche Aufbau der Episoden für einen modernen Leser manchmal etwas ermüdend wirkt. Dante verfasste Die Göttliche Komödie statt auf Latein auf Italienisch und verhalf so dem Italienischen zum Durchbruch als Schriftsprache.

Zusammenfassung

Eine schicksalhafte Begegnung

Der etwa 35-jährige Dichter Dante findet sich zu Beginn seiner Geschichte, dessen Erzähler und Held er ist, im Dickicht eines finsteren Waldes wieder. Er hat sich verlaufen und wird überdies noch von wilden Tieren bedroht, die ihm den Rückweg versperren. Da erscheint ihm ein ungewöhnlicher Retter: Es ist der von Dante geschätzte römische Dichter Vergil. Dieser bietet ihm an, ihn auf einem anderen Weg aus dem Wald zu führen: durch die Hölle und über den Läuterungsberg. Vergil zerstreut Dantes anfängliches Zaudern. Durch das Höllentor treten die beiden in die Unterwelt, die gleich einem gigantischen Trichter spiralförmig bis zum Erdmittelpunkt hinunterreicht. In der Vorhölle sieht Dante, wie jämmerliche Gestalten von Wespen und Mücken geplagt werden. Vergil erklärt, dass es sich bei diesen Menschen um die Halbherzigen handelt, die weder die Hölle noch der Himmel haben will. Am Acheron, dem Fluss der Toten, sorgt der Fährmann Charon für die Überfahrt in den ersten Höllenkreis.

Die ersten fünf Kreise der Hölle

Im ersten Höllenkreis treffen die beiden Reisenden auf die Dichterfürsten Homer, Horaz, Ovid und Lucan, die Vergil freundlich...

Über den Autor

Dante Alighieri wird 1265 in Florenz geboren. Dantes Eltern, die dem niederen Adel angehören, versterben noch bevor er 20 Jahre alt ist. Eine Begegnung aus Dantes Kindheit gehört zu den wichtigsten Ereignissen im Leben des Dichters: Mit neun Jahren lernt er die etwa gleichaltrige Florentinerin Beatrice kennen, die Dante zeitlebens verehrt. Sie bildet die Projektionsfläche für seine Vorstellung einer himmlisch entrückten Frau - insbesondere weil sie schon mit 24 Jahren der Tod ereilt. Dadurch wird sie für den Dichter noch mehr zur Muse, zu einer Idealgestalt, die ihn in der Göttlichen Komödie in den Himmel trägt, ihn dort über die göttliche Ordnung aufklärt und der er auch sein Werk Neues Leben (Vita nuova) widmet. Aus seinen Schriften ist zu schließen, dass Dante im Wissen des Mittelalters gründlich unterrichtet wird. 1289 kämpft Dante in der Schlacht von Campadino an der Seite der Guelfen (so nennt sich die papsttreue Partei) gegen die gegnerische Partei der Ghibellinen (die Anhänger des Kaisers). In der Folge bekleidet er hohe politische Ämter in Florenz. Allerdings vernichtet ein Zwist unter den zwei Fraktionen der Guelfen Dantes weitere politische Karriere: Die "Schwarzen" sorgen dafür, dass Dante, der den "Weißen" angehört, aus der Stadt verbannt wird. Für den Fall, dass er sich erneut in Florenz blicken lässt, droht ihm der Feuertod. Im Exil wechselt Dante seine politische Überzeugung und freundet sich mit den Idealen der Ghibellinen an: Wie sie ersehnt er ein geeintes Europa unter der Vorherrschaft eines Kaisers, der die Streitigkeiten der italienischen Städte ein für allemal beenden soll. Mit dem Tod Heinrichs VII. zerplatzt dieser politische Traum. Dante kehrt nicht mehr in seine Geburtsstadt Florenz zurück und stirbt am 14. September 1321 in Ravenna.


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