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Die monetäre Maschine

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Die monetäre Maschine

Eine Kritik der finanziellen Vernunft

C. H. Beck,

15 min read
7 take-aways
Audio & text

What's inside?

Geld ist kein Tauschwerkzeug und Schulden sind keine Schande – volkswirtschaftliche Glaubenssätze geraten ins Wanken, wenn man Geld als Infrastruktur betrachtet.

Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Umfassend
  • Systematisch
  • Visionär

Rezension

Die monetäre Staatsfinanzierung verdient einen besseren Ruf, ist Aaron Sahr überzeugt. Der Wirtschaftssoziologe verteidigt die Modern Money Theory und kritisiert die gängige finanzielle Vernunft. Ein blinder Fokus auf Preisstabilität habe ein System kreiert, das dem Staat die Hände binde und einige wenige begünstige. Modernes Geld sei aber in sozialen Kategorien zu denken, als politische Infrastruktur und demokratisches Gut. Die monetäre Maschine ist Volkswirtschaftslehrbuch und politisches Plädoyer zugleich und informiert umfassend über Geldtheorie und Geldpolitik.

Zusammenfassung

Im Rahmen der gängigen Tauschtheorie ist Geld ein Tauschwerkzeug. Diese Ansicht ist überholt.

Geld betrachten wir für gewöhnlich im Rahmen der Tauschtheorie. Menschen bekommen Geld im Tausch für ein hergestelltes Produkt oder für ihre Arbeitskraft. Dieses Geld können sie dafür verwenden, die Leistungen anderer zu erwerben. Geld ist somit zum einen etwas, das wir erwirtschaften. Wir nehmen es ein, indem wir Überschüsse produzieren und diese verkaufen. Zum anderen ist Geld ein Tauschwerkzeug. Wenn wir etwas bezahlen, nehmen wir an der Geldwirtschaft teil. Wir tauschen Geldeigentum gegen Wareneigentum. Geld fungiert zudem als Recheneinheit. Indem wir den Wert von Waren in Geld ausdrücken, können wir unterschiedliche Dinge vergleichen und quantifizieren.

Diese in der Volkswirtschaftslehre gängige Sichtweise des Geldes führt dazu, dass Geldpolitik in erster Linie als Geldwertpolitik verstanden wird. Aufgabe der Politik ist es demnach, den Geldwert zu stabilisieren und den Tauschwert des Geldes zu erhalten. Eine solche Ideologie des unpolitischen Geldes braucht politisch unabhängige Instanzen wie die Zentralbanken, die dafür sorgen, dass Geld seine Tauschmittelfunktion beibehält...

Über den Autor

Aaron Sahr ist Leiter der Forschungsgruppe Monetäre Souveränität am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zudem hat er eine Gastprofessur am Zentrum für Theorie und Geschichte der Moderne an der Leuphana Universität Lüneburg inne.


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