Statt Hierarchie und Bereichsdenken lieber Selbstorganisation: So fordert es dieses Buch und liegt damit voll im Trend. Markus Baumanns fĂŒhrt seine â ĂŒberwiegend nicht neuen â Ideen anhand eines fiktiven Unternehmens aus, das den Wandel zur agilen Organisation anstrebt. Leider geht dieses Storytelling nicht immer gut: Der Standpunkt wechselt zu oft (mal ist der Leser Zuschauer, mal Mitarbeiter), und die Geschichte bedient sich mancher Klischees. Immerhin werden hier Selbstorganisation und AgilitĂ€t auf unterhaltsame Art erklĂ€rt.
FĂŒhrungskrĂ€fte sind zugleich TĂ€ter und Opfer in Organisationen, die nicht mehr funktionieren.
Im Besprechungszimmer der Sklerotec AG geht vor Arbeitsbeginn das Licht an. Die Servicekraft eines Reinigungsunternehmens beseitigt die Ăberreste des Schlachtfelds auf dem Konferenztisch. Zuvor haben hier die Abteilungsleiter des Vertriebs getagt und die neuen EinsparplĂ€ne des Vorstands diskutiert â um sie möglichst abzuwenden. Die Stimmung ist mies: Immer mehr Arbeit und immer weniger Mitarbeiter, nun sollen auch noch Abteilungen zusammengelegt werden, was ĂŒberhaupt nicht im Sinn der Abteilungsleiter ist. Man versucht sich in Schadensbegrenzung â und darin, die Prozesse möglichst zu blockieren. Aber immer schön unauffĂ€llig, damit man selbst nicht als SĂŒndenbock dasteht.
KomplexitĂ€t, Reibungsverluste, endlose Abstimmungszyklen: So sieht es in vielen Unternehmen aus. Das Fatale: Die Protagonisten sind zugleich Opfer und TĂ€ter. Sie nutzen die LĂŒcken im System aus und richten sich dabei selbst zugrunde. Die FĂŒhrungskrĂ€fte sind TĂ€ter, weil jeder nur auf seinen Bonus schaut und die Budgetverhandlungen im Unternehmen in seinem Sinne beeinflusst. Und sie sind Opfer, weil sie...
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