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Nexus
Eine Rezension von

Nexus

Eine kurze Geschichte der Informationsnetzwerke von der Steinzeit bis zur künstlichen Intelligenz


Künstliche Intelligenz: Schicksalsfrage der Demokratie

von Christoph Schachenhofer

Die Art, wie wir Informationen erzeugen, verbreiten und kontrollieren, bestimmt, in welcher Art von Gesellschaft wir leben. Künstliche Intelligenz stellt uns vor die Grundsatzfrage: Werden wir künftig noch in einer Demokratie leben – oder in einer digitalen Diktatur?

Ein Historiker blickt in die Zukunft

Yuval Noah Harari ist als preisgekrönter Sachbuchautor und provokanter Denker bekannt. Sein Buch Eine kurze Geschichte der Menschheit stieg 2011 zum internationalen Beststeller auf und machte ihn über Nacht berühmt. Seither hat er sich als innovative und viel diskutierte Stimme etabliert, nicht zuletzt, weil er sich als Autor mit einem eigenen Unternehmen gekonnt vermarktet. Dass er nebenbei noch Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem ist, geht dabei oft unter. In Nexus, das 2024 erschienen ist, untersucht Harari die Auswirkungen von Informationstechnologien auf das menschliche Zusammenleben.

Der Untertitel des Buches ist etwas irreführend, da Harari keine „Geschichte der Informationsnetzwerke“ vorlegt – zumindest nicht im strengen Sinn eines chronologischen Durchgangs durch die Zeiten und Kulturen. Im Zentrum von Nexus steht weniger die Vergangenheit als die Zukunft: Hararis Kernanliegen ist die Frage, wie künstliche Intelligenz unser privates, soziales und politisches Leben verändern wird. Wird KI ein besseres Leben für alle ermöglichen – oder das Ende der selbstbestimmten, freien Menschheit einläuten? Um Antworten auf diese Frage zu finden, unternimmt Harari zahlreiche Ausflüge in die Geschichte, etwa in die Frühzeit des Christen- und Judentums, ins Mittelalter der Hexenverfolgung oder in das totalitäre Gesellschaftssystem der Sowjetunion. Mithilfe dieser historischen Exkurse erklärt Harari, wie Informationsnetzwerke funktionieren und welchen Einfluss sie auf Politik und Gesellschaft haben.


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    P. K. vor 6 Monaten
    Danke für dieses Exzerp. Nexus ist ein starker Pfosten in unserer Nebellandschaft der Befindlichkeit. <br> - Es gibt schon Antworten darauf: Vanessa Schäffers Werk über die Ethik autonomen Fahrens ist ein gutes Beispiel.