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Der Widerspenstigen Zähmung
Buch

Der Widerspenstigen Zähmung

London, 1623
Diese Ausgabe: dtv, 2009 más...

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Literatur­klassiker

  • Komödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Die Züchtigung der Ehefrau

Nicht nur Feministinnen dürften sich an der Art von Frauenzüchtigung stören, wie sie uns Shakespeare in Der Widerspenstigen Zähmung vorführt. Die Mittel, mit denen der Rohling Petruchio den Willen seiner Ehefrau Katharina bricht, reichen von Demütigungen über Schlaf- und Nahrungsentzug bis hin zu körperlicher Gewalt. Am Ende hat die Behandlung Erfolg: Aus der vorwitzigen, störrischen Katharina wird eine brave, gehorsame Gattin, die ihren Geschlechtsgenossinnen wortreich die Pflichten einer guten Frau erklärt. War es Shakespeare wichtig, in seiner frühen, bis heute viel gespielten Komödie die aufbegehrende Frau in ihre Schranken zu weisen? Oder lässt sich aus den Dialogen und spritzigen Wortgefechten ein ironischer Unterton heraushören, mit dem der Autor gegen das romantische Liebesideal ein Loblied auf die nüchtern-realistische Ehe anstimmt? Fest steht: Auch politisch überkorrekte Zeitgenossen können dieses temporeiche Stück einfach als leichte und unterhaltsame Screwballkomödie der Spätrenaissance goutieren.

Zusammenfassung

Theater als Verwirrspiel

Der Kesselflicker Christopher Schlau ist betrunken und weigert sich, seine Zeche zu zahlen. Die Wirtin geht los, um einen Wachtmeister zu holen. Als kurz danach ein Lord mit seinem Jagdgefolge das Wirtshaus betritt, finden sie den notorischen Säufer schnarchend in einer Ecke. Der Lord denkt sich einen Spaß aus: Man soll Schlau vorsichtig in ein Bett mit Seidenlaken legen. Wenn er dann aus seinem Rausch aufwacht, soll ihm vorgespielt werden, er sei ein Adliger, der jahrelang verwirrt war und sich für einen Bettler hielt. Diener sollen ihm jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Seine Frau, dargestellt von einem Pagen, soll vor Glück, dass ihr Mann wieder bei Sinnen ist, weinen. Gesagt, getan. Schlau fällt auf das Spiel herein, dankt Gott dafür, dass er seinen Verstand zurückhat und möchte nach jahrelanger Abstinenz gleich mit seiner Frau ins Bett. Doch die mahnt ihn, geduldig zu sein und sich die Zeit bis dahin mit einem lustigen Theaterstück zu vertreiben, das eine Schauspieltruppe zur Aufführung bringt.

Ein unsittliches Geschäft

Lucentio, der Sohn eines reichen Kaufmanns...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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