Konflikte eskalieren oft, weil eine Seite ein Nein oder einen Widerspruch der Gegenseite persönlich nimmt und reflexartig ebenfalls widerspricht, ohne zu reflektieren, wie gerechtfertigt das Nein möglicherweise war. Ein Nein ergibt das andere und eine Lösung rückt in weite Ferne. So entfaltet selbst der nützlichste Konflikt eine schädliche Wirkung. Klaus Eidenschink zeigt, wie diese Negativspirale zustande kommt – und wie sie andererseits aufgelöst werden kann. Er zeigt, welche Kompetenzen Menschen brauchen und welche Kultur Unternehmen pflegen sollten, um von Konflikten zu profitieren.
Gehen Sie Konflikten nicht einfach aus dem Weg. Sie sind oft nützlich.
Konflikte haben ein negatives Image. Doch sie sind normal und allgegenwärtig, denn sie treten auf, wo immer unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Ein Konflikt macht solche Gegensätze sichtbar und schafft somit die Voraussetzung für die Suche nach einem Konsens oder einer Lösung. Ein Konflikt ist nicht grundsätzlich negativ – und ein Konsens muss nicht unbedingt positiv sein. Entscheidend ist in beiden Fällen, ob das Einverständnis oder die Konfrontation schädlich oder hilfreich ist.
Fordert etwa ein Mitarbeiter eine wohlverdiente Gehaltserhöhung und lässt sich dann hinhalten, gärt der Konflikt still vor sich hin, statt zum Ausbruch zu kommen. Der Mitarbeiter hat zwar gesagt, was er will – er hat indes nicht gesagt, was er nicht will, nämlich mit Ausflüchten abgespeist zu werden. Er hat versäumt, eine klare Grenze zu ziehen. Konflikte können ihre Aufgabe aber nur erfüllen, wenn sie prägnant werden, wenn also eine Konfliktpartei Nein zum Status quo sagt und damit die Konfliktlinie sichtbar macht.
Prüfen Sie die Forderungen der Gegenseite...
Klaus Eidenschink, studierter Theologe, gründete und leitet das Coaching-Zentrum Hephaistos in München. Er arbeitet als Berater und Coach von Führungskräften. Seine Schwerpunkte sind die Themen Konfliktklärung, Change-Management und komplexe Entscheidungen.
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