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Früchte des Zorns
Buch

Früchte des Zorns

New York, 1939
Diese Ausgabe: dtv, 2007 más...

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Literatur­klassiker

  • Politischer Roman
  • Moderne

Worum es geht

Anklageschrift mit Weltruhm

Die USA der 1930er Jahre. Das Land befindet sich in der Großen Depression, jeder vierte Amerikaner ist arbeitslos. Im Mittleren Westen ist seit Jahren kein Regen mehr gefallen, die Felder sind zu Staub geworden. Hunderttausende Farmer ziehen in der Hoffnung auf Arbeit in das gelobte Land Kalifornien – und finden dort kein Paradies vor, sondern eine kapitalistische Hölle der Ausbeutung und Erniedrigung. Mit geradezu biblischer Wucht erzählt John Steinbeck in seinem berühmtesten Roman vom Schicksal der Familie Joad, von der übermenschlichen Anstrengung ihrer Reise und der erbarmungslosen Profitgier der kalifornischen Plantagenbesitzer. Früchte des Zorns schlug hohe Wellen: Konservative Politiker und Wirtschaftsvertreter erreichten ein Verbot des Buches und beschimpften den Autor als verwirrten Kommunisten. Die Leser sahen das ganz anders: Die Nachfrage nach dem Roman war so gewaltig, dass der Buchhandel im ersten Jahr nach der Veröffentlichung ständig Lieferprobleme hatte. Inzwischen sind mehrere Millionen Exemplare verkauft worden. Kein Zweifel: Früchte des Zorns ist und bleibt ein atemberaubendes Leseerlebnis.

Zusammenfassung

Vertrocknetes Land

Ganz Oklahoma ist von einer Staubschicht bedeckt. Kein Regen fällt, die Ernte bleibt aus, und schließlich weht der Wind den lockeren Mutterboden davon. Tom Joad, der wegen Totschlags vier Jahre im Gefängnis gesessen hat und gerade auf Bewährung entlassen worden ist, ist auf dem Weg zur Farm seiner Eltern. Unterwegs trifft er den Prediger Jim Casy, von dem er einst getauft wurde. Casy erzählt, er sei kein aktiver Prediger mehr, da er den Mädchen in seiner Gemeinde nicht habe widerstehen können. Er stellt sogar den christlichen Glauben infrage. Denn wie kann etwas Sünde sein, was den natürlichen Bedürfnissen des Menschen entspricht? Casy glaubt nicht mehr an Jesus oder den Heiligen Geist, sondern nur noch an den Menschen selbst. Als die beiden Männer zum Grundstück der Joads kommen, ist niemand zu sehen. Die Bauern haben nach Jahren der Trockenheit ihre Länder an die Banken verkaufen müssen und dann ihre Pacht nicht mehr zahlen können. Die Banken haben die Verträge nun aufgelöst. Das Land soll großflächig mit modernen Traktoren bearbeitet werden. Die kleinen Parzellen sind nicht rentabel. Daher werden die Häuser der Bauern...

Über den Autor

John Steinbeck wird am 27. Februar 1902 im kalifornischen Salinas geboren. Er ist deutsch-irischer Abstammung. 1919 schreibt er sich an der Eliteuniversität Stanford in San Francisco für die Fächer Literatur und Journalismus ein, kann mit dem Studentenleben aber nichts anfangen. Wichtiger sind ihm die Gelegenheitsjobs, mit denen er sich sein Studium finanziert. Wie viele seiner späteren Romanfiguren arbeitet er als Farmer, auf Baustellen und in Fabriken. Um als freier Schriftsteller leben zu können, bricht er 1925 sein Studium ab und zieht nach New York, kehrt allerdings bald nach Kalifornien zurück. Seine ersten drei Romane werden von Kritik und Publikum ignoriert. Erst mit dem Schelmenroman Tortilla Flat gelingt ihm 1935 der Durchbruch. Steinbeck ist in der Folge als Journalist tätig und beschreibt das Schicksal der Wanderarbeiter während der Großen Depression. Seine Eindrücke aus dieser Zeit fließen in die beiden Romane Von Mäusen und Menschen (Of Mice and Men, 1937) und Früchte des Zorns (The Grapes of Wrath, 1939) ein. Letzterer wird zu einem gewaltigen Erfolg und macht Steinbeck vorübergehend zum bekanntesten Autor des Landes. Wegen der im Buch geäußerten Kapitalismuskritik wird er aber von konservativer Seite als Kommunist angefeindet. Während des Zweiten Weltkriegs ist er als Kriegsreporter in Italien, in den Jahren danach reist er durch Europa, Nordafrika und Russland. Mit dem Roman Jenseits von Eden (East of Eden, 1952) landet er noch einmal einen großen Erfolg. Steinbeck, mittlerweile zum dritten Mal verheiratet, reist mit seinem Pudel Charley in einem umgebauten Kleinlaster durch die USA und schreibt darüber eine Artikelserie, die er 1962 unter dem Titel Die Reise mit Charley (Travels with Charley) veröffentlicht. Im selben Jahr wird ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Am 20. Dezember 1968 stirbt er in New York an Herzversagen.


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