Saltar la navegación
Hagakure
Buch

Hagakure

Der Samurai-Weg

Japan, 1716
Diese Ausgabe: Goldmann, 2005 más...

Buch oder Hörbuch kaufen

Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Frühe Neuzeit

Worum es geht

Die japanische "Samurai-Bibel"

Noch immer üben die Samurai, die Angehörigen der legendären Kriegerkaste Japans, ihre Faszination auf die westliche Welt aus. Mehr oder weniger gelungene Samurai-Filme füllen ganze Regale, und regelmäßig erscheinen Bücher, die den Versuch unternehmen, die Lebensregeln der japanischen Krieger auf den Managementbereich zu übertragen. Kein Buch aber hat mehr zu unserem Wissen über die Samurai beigetragen als das Hagakure von Tsunetomo Yamamoto. Der umfangreiche Text besteht aus Notizen, die ein Schüler und Freund Tsunetomos über Jahre von den Gesprächen mit ihm aufgezeichnet hat. Jahrhundertelang nur als verbotenes Geheimwissen in den Kreisen der Samurai weitervermittelt, wurden erste Auszüge des Hagakure in Japan erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Die umfangreiche Sammlung von Anekdoten über Krieger, Fürsten und Kriegsherren mitsamt einer umfassenden Ethik avancierte schnell zu einer Art "Samurai-Bibel", dem ultimativen Referenzwerk über den "Weg des Kriegers" (Bushidô). Das Hagakure bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt und den Ehrenkodex der Samurai. Viele der Lehren wirken auch heute noch erstaunlich modern und können durchaus als Beitrag zum Thema "Besser leben" verstanden werden, der es mit vielen heutigen Ratgebern problemlos aufnehmen kann.

Zusammenfassung

Tsunetomos Vater

Jin’uemon Yamamoto, Tsunetomos Vater, gab ein gutes Beispiel für die rechte Haltung eines Samurai ab. Angeblich hatte er mehrmals den gleichen Traum, in dem ihm der Gott Gongen wegen der Armut der Familie einen Topf voller Geld anbot, den er sich auf dem Berg der Gottheit abholen sollte. Der Vater stieg dann auch wirklich auf den Berg, aber nicht um den Schatz zu erhalten, sondern nur um zu beten, dass es seiner Sippe und deren Nachkommen gut gehen solle. Später soll der Vater immer lachend gesagt haben, dass deswegen alle Nachkommen im Dienst der Fürstenfamilie ständen, aber alle auch arm geblieben seien, weil er den göttlichen Schatz zurückgewiesen habe. Dem Fürsten dienen zu können, war für ihn das Wichtigste. Auch die eigenen Bediensteten behandelte er gut: Er entließ z. B. schlechte Diener erst am Ende des Jahres und vermied es so, sie bloßzustellen. Damit schaffte er es auch, sich nicht unnötig Feinde zu machen. Er ermahnte dazu, allzeit kampfbereit zu sein: Man solle andere mit Respekt und Höflichkeit behandeln, aber beim Sprechen nie die Augen von ihnen abwenden. Ebenso sei es gefährlich, die Hände in die Schlitze der Kleidung zu stecken. Als er ...

Über den Autor

Tsunetomo Yamamoto wird am 12. Juni 1659 als Sohn eines Samurai und Vasallen der Nabeshima-Fürsten der Provinz Hinzen auf der japanischen Insel Kyûshû geboren. Bei seiner Geburt ist sein Vater bereits 70 Jahre alt. Der Familie obliegt die Aufsicht über die Porzellanherstellung der Provinz, eine wirtschaftlich und kulturell wichtige Funktion, weil dort in ganz Japan begehrte Spitzenprodukte hergestellt werden. Als Tsunetomo elf Jahre alt ist, stirbt der hochbetagte Vater. Tsunetomo wird von einem älteren Cousin erzogen. Zuerst dient er dem Fürsten Mitsushige als Page und später als Schreiber und Sekretär. Die hohe Stellung des Karô, des offiziellen Spitzenberaters und Führers der alltäglichen Regierungsgeschäfte des Fürsten, bleibt ihm trotz vorbildlichen Verhaltens aber verwehrt, wohl auch deshalb, weil seine gesamte Familie zeitweise beim Fürsten in Ungnade gefallen ist. Sein Verhalten als Samurai auch bei unangenehmen Aufgaben gilt als vorbildlich. So muss er zweimal zur rituellen Selbsttötung (Seppuku) verurteilten nahen Verwandten als Sekundant dienen, eine Aufgabe, die darin besteht, dem Verurteilten, nachdem sich dieser selbst mit einem Kurzschwert den Bauch aufgeschlitzt hat, den Kopf abzuschlagen. Nach dem Tod des Fürsten Mitsushige im Jahr 1700 bleibt Tsunetomo die rituelle Selbsttötung zu Ehren des Toten (Junshi) aufgrund eines Verbots verwehrt. Deshalb zieht er sich stattdessen als Mönch und Einsiedler vom aktiven Samuraidienst zurück. Von 1710 bis 1716 führt er seine berühmten Gespräche mit seinem Schüler Tsuramoto Tashiro, die dieser dann - gegen den erklärten Willen Tsunemotos - als Hagakure veröffentlicht. Bevor er im Jahr 1719 stirbt, muss er noch den frühen Tod seiner beiden Töchter und seines ihm sehr nahe stehenden Schwiegersohns erleben.


Kommentar abgeben