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König Heinrich V.
Buch

König Heinrich V.

London, 1623
Diese Ausgabe: Reclam, 1996 más...

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Ein idealer Herrscher?

Heinrich V. ist der Sohn eines Thronräubers: Heinrich IV. räumte Richard II. aus dem Weg, um selbst König zu werden. Schon in Shakespeares Stück über Heinrich IV. tritt „Harry“ als wilder, zügelloser Kronprinz auf, der zu früh nach der Krone greift, was Vater Heinrich mit dem berühmten Satz quittiert: „Dein Wunsch war Vater des Gedankens.“ Doch mit der Thronbesteigung wandelt sich der wilde Prinz zu einem guten, weisen und erfolgreichen König, der mit einem kleinen Heer eine französische Übermacht besiegt – so geschehen 1415 in Azincourt. Knapp 200 Jahre später begeisterte Shakespeare mit diesem Harry sein elisabethanisches Publikum, indem er viele Bezüge zur eigenen Zeit in den historischen Stoff einwebte und Harry als vorbildlichen, volksnahen Monarchen charakterisierte, der gleichwohl die Würde des Königtums wahrt. Eine Reverenz an die Tudor-Herrschaft seiner Zeit. Später fand das Stück in England immer dann besonderen Anklang, wenn patriotische Begeisterung gefragt war.

Zusammenfassung

Prolog

Ein Sprecher bereitet das Publikum auf die Darstellung eines historischen Ereignisses vor, einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den Königreichen England und Frankreich, die sich über viele verschiedene Orte und lange Jahre erstreckt und die nun im Gehäuse des Theaters auf engem Raum dargestellt werden soll.

Konferenz in London

Vor dem Audienzzimmer des Königs tauschen der Erzbischof von Canterbury und der Bischof von Ely ihre Meinungen über eine Gesetzesvorlage aus, die zur Beratung ansteht. Darin geht es um Ländereien der Kirche, die eventuell enteignet werden sollen. Die Bischöfe versuchen auszuloten, wie König Heinrich dazu steht. Dabei wundern sie sich, wie rasch der junge König nach seiner Thronbesteigung seine wilde Jugend abgelegt hat, die von Krawallen, Gelagen und sexuellen Ausschweifungen geprägt war. Nun erweist er sich plötzlich in Theologie als ebenso beschlagen wie in Musik oder politischer Konfliktlösung.

Heinrich beabsichtigt, seine Erbansprüche auf den französischen Thron geltend zu machen. In der Audienz mit mehreren hochrangigen Adligen wird darüber...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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