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Phaidon
Buch

Phaidon

Athen, um 380 v. Chr.
Diese Ausgabe: Meiner, 2007 más...

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Die Unsterblichkeit der Seele

Mit dem Dialog Phaidon hat Platon seinem Lehrer Sokrates ein beeindruckendes Denkmal gesetzt. Er nimmt die Abschiedsrede des zum Tod Verurteilten aber auch zum Anlass, seine eigene Sicht der Präexistenz, Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit der menschlichen Seele darzulegen. Die größte Aufgabe der Seele ist laut Platon die Loslösung vom Diktat des Körperlichen und der Aufstieg zum höchstmöglichen Guten, dem Göttlichen. Wie es der Hauptfigur Sokrates gelingt, philosophische Überzeugungen mit praktischem Handeln zu vereinen, beeindruckt bis heute. Entsprechend starken Einfluss hatte der Phaidon auf die weitere Entwicklung der Philosophie. Das Werk diente sowohl im Hellenismus als auch im Christentum als wichtige Denkanregung und wurde noch in der Neuzeit von Philosophen des Rationalismus und der Aufklärung herangezogen. Die Frage, was uns als Menschen ausmacht und was das für unsere Lebensentscheidungen bedeutet, ist und bleibt aktuell. Der Phaidon ist eines der ersten Werke der Geistesgeschichte, das diese Frage zu beantworten versuchte.

Zusammenfassung

Keine Angst vor dem Tod

Im Gefängnis hat Sokrates den Giftbecher getrunken und damit die vom Athener Gericht verhängte Strafe auf sich genommen. Echekrates trifft auf Phaidon, der bei Sokrates im Gefängnis war, als dieser an dem Gift starb. Zuvor hatte der Philosoph längere Zeit dort verbracht und täglich Freunde zu Gesprächen empfangen, unter ihnen auch Phaidon. Echekrates will wissen, wie Sokrates seine letzten Stunden verbracht habe. Phaidon erzählt:

Sokrates’ Prozess fand zufällig an dem Tag statt, an dem wie jedes Jahr ein Schiff nach Delos auslief, zu einem Dankesfestzug für Apollon. Bis zur Rückkehr des Schiffes, die sich je nach Wetterbedingungen verzögern kann, sind staatliche Hinrichtungen verboten. Als das Schiff eingetroffen ist, lassen die Vertreter der Gerichtsbarkeit Sokrates mitteilen, dass der Zeitpunkt gekommen sei, den Giftbecher nehmen.

Sokrates nimmt sein Schicksal völlig gelassen hin und konzentriert sich vor allem darauf, seinen Freunden, Anhängern und fremden Besuchern noch einige letzte philosophische Einsichten zu vermitteln. Da kommt die Frage auf, wieso er seinem Tod mit solcher Ruhe...

Über den Autor

Platon gilt als einer der größten philosophischen Denker aller Zeiten. Zusammen mit seinem Lehrer Sokrates und seinem Schüler Aristoteles bildet er das Dreigestirn am Morgenhimmel der westlichen Philosophie. Platon wird 427 v. Chr. in Athen geboren, als Sohn des Ariston, eines Nachfahren des letzten Königs von Athen. Da Platon aus aristokratischen Kreisen stammt, scheint eine politische Laufbahn vorgezeichnet. Doch die Politik verliert für ihn schnell an Reiz, als er sieht, wie die oligarchische Herrschaft der Dreißig im Jahr 404 v. Chr. Athen unterjocht. Platon betrachtet die Politik von nun an mit einem gewissen Abscheu, sie lässt ihn aber nie ganz los. Er wird ein Schüler des Sokrates, dessen ungerechte Hinrichtung im Jahr 399 v. Chr. ihn stark prägen wird. Fortan tritt Sokrates als Hauptdarsteller seiner philosophischen Schriften auf: 13 Briefe und 41 philosophische Dialoge sind überliefert. Nach der Verurteilung des Sokrates flüchtet Platon zu Euklid nach Megara (30 Kilometer westlich von Athen). Er reist weiter in die griechischen Kolonien von Kyrene (im heutigen Libyen), nach Ägypten und Italien. 387 v. Chr. kehrt er nach Athen zurück und gründet hier eine Schule: die Akademie. Deren Studienplan umfasst die Wissensgebiete Astronomie, Biologie, Mathematik, politische Theorie und Philosophie. Ihr berühmtester Schüler wird Aristoteles. 367 v. Chr. ergibt sich für Platon die einmalige Möglichkeit, sein in seinem Hauptwerk Der Staat entworfenes Politikideal in die Praxis umzusetzen: Er wird als politischer Berater an den Hof von Dionysios II., dem Herrscher von Syrakus, gerufen. Seine Hoffnungen, diesen in der Kunst des Regierens zu unterweisen, zerschlagen sich jedoch. Platon stirbt um 347 v. Chr. in Athen.


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