Die neue Finanzordnung
Risiko im 21. Jahrhundert
Rezension
Wo allerorts die Zeichen auf Sozialabbau stehen, erscheint Robert Shillers Forderung nach dem Ausbau des Sozialsystems fast frivol. Der US-Ăkonom legt Massnahmen vor, die teilweise phantastisch anmuten, jedoch ein gewaltiges Potenzial entfalten könnten â sofern sie je umgesetzt wĂŒrden. Obwohl Shiller ein wirtschaftsliberaler Denker ist, spielt der Staat fĂŒr ihn eine grosse Rolle bei der Durchsetzung und Ăberwachung seiner VorschlĂ€ge. Manche davon erscheinen jedoch mehr als bedenklich: So hĂ€lt er z. B. den glĂ€sernen BĂŒrger fĂŒr wĂŒnschenswert. Schliesslich könnten mit Hilfe der elektronischen Ăberwachung ihres Kaufverhaltens arbeitsunwillige âScheinkrankeâ enttarnt oder mit Hilfe von Genkarten zukĂŒnftige Krankheiten bereits heute prognostiziert und entsprechend teurer versichert werden. So progressiv seine anderen VorschlĂ€ge auch sind, sein Umgang mit persönlichen Rechten und dem Datenschutz erscheint steinzeitlich. Er kann jedoch nicht anders: Schliesslich beruhen fast alle seine Finanzinnovationen auf dem gezielten Einsatz moderner Informationstechnologie, mit deren Hilfe sich blitzschnell ein Datenabgleich und eine (weltweite) Risikoverteilung durchfĂŒhren liessen. getAbstract empfiehlt dieses revolutionĂ€re Buch allen Lesern, die sich fĂŒr die Finanztheorie interessieren.
Zusammenfassung
Ăber den Autor
Robert J. Shiller ist Ăkonomieprofessor an der Yale University in New Haven, USA. Er gewann in den 90er Jahren den renommierten Paul A. Samuelson Award. Shiller ist auch Autor des Bestsellers Irrationaler Ăberschwang.
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