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Markt ohne Moral

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Markt ohne Moral

Das Versagen der internationalen Finanzelite

Droemer,

15 min read
10 take-aways
Audio & text

What's inside?

Sind unsere Banken zu groß? Die Regelungen zu lasch? Die Anreize falsch? Ein paar Lehren aus der Finanzkrise, gezogen von einer Frau, die es wissen muss.

Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Hintergrund

Rezension

Fassungslos stand der Normalbürger Ende 2008 vor dem Schutthaufen, den die Finanzkrise hinterlassen hatte: giftige Papiere, Bankpleiten, Rettungspakete, Verstaatlichungen. Selbst Experten kamen angesichts der sich überschlagenden Ereignisse kaum noch nach. Susanne Schmidt bringt Ordnung in das Durcheinander: Auch für Laien verständlich, locker und dennoch durchdacht erklärt die erfahrene Finanzjournalistin, was alles schiefgelaufen ist und mit welchen Maßnahmen eine neue Krise verhindert werden kann. Unverhohlen Partei ergreifend und mit persönlicher Note, aber stets sachlich und niemals polemisch plädiert sie dafür, die Macht der Banken, ja des gesamten Finanzsektors zu beschneiden. Schade nur, dass die Ereignisse kurz nach der Buchveröffentlichung, wie der Fall Griechenland und der Euro-Rettungsschirm, nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Die Abhilfe, die die Tochter von Altbundeskanzler Helmut Schmidt empfiehlt, dürfte trotzdem für Diskussionen sorgen, glaubt getAbstract und empfiehlt das Buch allen, die daran teilnehmen wollen.

Zusammenfassung

Banker und ihre Spießgesellen

Die Bedeutung des Finanzsektors für die Realwirtschaft steigt weltweit ständig an. Die Londoner City ist neben New York der wichtigste Finanzplatz der Welt. Insgesamt erwirtschaftet der Finanzsektor in diesem kleinen Gebiet rund 4 % des britischen Bruttoinlandsprodukts, der gesamte britische Finanzsektor erzielt 9–10 %. Von den vielen Bankern sind nur wenige tatsächlich mit hochspekulativen oder gar gefährlichen Transaktionen befasst. Diese viel kritisierten Investmentbanker verkaufen Wertpapiere und andere Finanzprodukte an Anleger, entweder an Finanzinstitute oder an Großkunden wie Versicherungen. Oft sind die entsprechenden Abteilungen der Banken zugleich Käufer und Verkäufer. Die Investmentbanker in der City sind überwiegend weiß, jung und männlich – und aufgrund ihrer Topeinkommen nicht selten ziemlich arrogant. Da der eigene Job stets auf der Kippe steht, haben sie Ellenbogen aus Stahl. Moralische oder politische Überzeugungen stören das Geschäft, dafür ist der Herdentrieb weit verbreitet. Die Provisionssysteme machen das schnelle Risiko besonders lukrativ: Kurzfristige Gewinne gehen aufs eigene Konto, spätere Verluste zahlen andere. <...

Über die Autorin

Susanne Schmidt, promovierte Nationalökonomin, arbeitet seit über 30 Jahren im Finanzzentrum der Londoner City. Nach Führungspositionen bei der Deutschen Bank und anderen großen Finanzinstituten ist die Tochter von Altbundeskanzler Helmut Schmidt heute als Journalistin tätig, u. a. für Bloomberg TV.


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    H. W. vor 1 Jahrzehnt
    Perfkete Darstellung. GrußWeiler
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    H. W. vor 1 Jahrzehnt
    Perfekte und genaue Darstellung. Zuerst haben wir unseren hhen Lebensstandard erarbeitet und jetzt wird dieser durch Schulden gehalten. Aber wir leben in einer eventgetriebenen Zeit: Morgen gibt es nicht. Warum dann das Modewort Nachhaltigkeit? Man spricht immer von dem was man nicht hat.

    Gruß Weiler