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Tod eines Handlungsreisenden
Buch

Tod eines Handlungsreisenden

Gewisse Privatgespräche in zwei Akten und einem Requiem

New York, 1949
Diese Ausgabe: Fischer Tb, 2005 更多详情

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Nachkriegszeit

Worum es geht

Vom Scheitern an falschen Idealen

Tod eines Handlungsreisenden ist ein einfühlsam gezeichnetes Porträt der amerikanischen Mittelschicht der 1940er Jahre. Es gewährt einen tiefen Einblick in die Träume und den Selbstbetrug des Handelsvertreters Willy Loman, der sich zu viel vom Leben erhofft hat und letztlich den Freitod wählt, um sich nicht mit seinem Scheitern auseinandersetzen zu müssen. Durch eine virtuose Verknüpfung von Innen- und Außenperspektive gelingt es dem Autor, sowohl Willys Berufs- und Familienleben als auch seine Psyche facettenreich und eindringlich darzustellen. Viele Motive sprechen den Zuschauer bzw. Leser bis heute an: die Zwänge und Forderungen der Familie, das über Jahre abzuzahlende Haus, in dem am Ende niemand mehr leben will, die Kündigung des loyalen Mitarbeiters, der der Firma sein halbes Leben geopfert hat, die vielen unerfüllbaren Wünsche und der Traum vom großen Geld. All diese Themen werden im Stück kritisch und z. T. auch augenzwinkernd behandelt. Eine Tragödie des kleinen Mannes, die unter die Haut geht.

Zusammenfassung

Verfrühte Heimkehr

Willy Loman ist Vertreter für Strümpfe und reist in ganz Neuengland umher, um seine Ware an den Mann zu bringen. An diesem Tag kehrt er viel früher als erwartet nach Hause zurück und wird von seiner Frau Linda begrüßt. Sie ist besorgt und fragt ihn, was passiert ist, ob er etwa wieder einen Unfall gehabt habe. Willy verneint und gesteht, dass er einfach nicht weiterfahren konnte und deshalb umgekehrt ist. Es fiel ihm schwer, sich aufs Fahren zu konzentrieren. Linda bittet ihn, noch einmal seinen Chef zu fragen, ob er nicht eine Stelle in der Stadt bekommen könne. Er sei immerhin schon über 60 und sollte nicht mehr die weiten Strecken fahren müssen. Willy ist zwar der Meinung, dass die Firma nicht auf ihn verzichten kann und seine Erfahrung braucht, will es aber dennoch versuchen.

Willy fragt Linda nach den beiden erwachsenen Söhnen Biff und Happy, die gerade zu Besuch sind. Er findet es schade, dass sie nicht zu Hause wohnen. Am Morgen hat er sich, nicht zum ersten Mal, mit Biff über dessen berufliche Laufbahn gestritten. Linda bittet ihn, verständnisvoller zu sein, doch Willy fühlt...

Über den Autor

Arthur Miller wird am 17. Oktober 1915 in eine relativ wohlhabende jüdische Familie in New York City geboren. Sein Vater ist Textilfabrikant. Durch diesen Hintergrund erfährt Miller schon früh viel über die Hoffnungen und Enttäuschungen, die das Geschäftsleben mit sich bringt. Millers Vater wird vom Börsenkrach 1929 schwer getroffen und zieht sich in sein Haus und ins Familienleben zurück. Nach der Highschool nimmt Arthur Miller kleinere Jobs an, bevor er beschließt, Schriftsteller zu werden. Er spart Geld für das College und bittet den Präsidenten der Universität von Michigan, ihm trotz seiner schlechten Noten eine Chance zu geben. Er wird für ein Journalismusstudium angenommen, wechselt aber später zum Hauptfach Englisch. Nach seinem Abschluss kehrt Miller zurück nach New York, wo er zunächst Stücke fürs Radio schreibt. 1940 heiratet er Mary Grace Slattery, mit der er schon seit Abschluss des Studiums zusammen ist. Sein erstes Broadwaystück folgt kurze Zeit später, doch bleibt der Durchbruch zunächst noch aus. Gestärkt durch den Erfolg seines zweiten Stücks All My Sons (Alle meine Söhne) im Jahr 1947, beginnt Miller 1948 mit der Arbeit an Death of a Salesman (Tod eines Handlungsreisenden). 1956 trennt er sich von seiner ersten Frau, um kurze Zeit später die berühmte Schauspielerin Marilyn Monroe zu heiraten. Die Ehe scheitert nach wenigen Jahren. Mit seiner dritten Frau Inge Morath bleibt Miller bis zu seinem Tod zusammen. Neben und auch innerhalb seiner schriftstellerischen Arbeit setzt sich Miller immer wieder für antifaschistische, kapitalismuskritische und demokratische Belange ein und wird deshalb während der McCarthy-Ära in den 50er Jahren scharf überwacht. Als er sich vor einem Ausschuss weigert, Namen von ihm bekannten Kommunisten zu nennen, wird er verurteilt und bekommt berufliche Schwierigkeiten; das Urteil wird später wieder aufgehoben. Das Drama The Crucible (Hexenjagd, 1953) entsteht vor diesem Hintergrund. Arthur Miller stirbt am 10. Februar 2005 in Roxbury, Connecticut.


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