Seid umschlungen, Millionen
Ein Leben zwischen Pearl Harbor und Ground Zero
Rezension
Ein Mann blättert gut gelaunt in seinen Tagebüchern - und fördert viel Lustiges, Kurioses, Delikates zutage. Die Klassifizierung fällt nicht ganz leicht: Nettes Geplauder, nur oberflächlich strukturiert. Lesbarer als die meisten Resümees, aber nicht so lehrreich. Promi-Anekdoten vergangener Zeiten wechseln sich ab mit sarkastischen Einblicken in Bärs knallharten Manager-Alltag. Eine kuriose Mixtur, die aber ihren Reiz hat. Bär erzählt mit leichter Hand von seiner Familie, seiner geduldigen Gemahlin Ilse, von Begegnungen mit George Soros, dem Schah, Adligen und Künstlern ebenso wie Scheichs und Sportlern, von Bankenkrisen und Finanzmiseren, und stets gibt es etwas zu schmunzeln. Das alles ergibt ein fast melancholisch stimmendes Sittenbild aus einer Zeit, die gar nicht so lange zurückliegt und doch wie tausendundeine Nacht anmutet. Leichte Lektüre für zwischendurch, die Welt der oberen Zehntausend weitgehend mit menschlichem Antlitz zeigend. Ein Tycoon wie Bär muss nichts fürchten, wenn er süffisant aus der Schule plaudert, von den kleinen Rivalitäten und Eifersüchteleien der ganz Großen erzählt. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die einen Blick in die Welt der Hochfinanz werfen möchten, besonders aber allen Führungskräften und Mitarbeitern im Schweizer Bankwesen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Hans J. Bär wurde 1927 in Zürich geboren. 1947 trat er nach einem Ingenieur-Studium und einem Zusatzstudium in Nationalökonomie in die Bank Julius Bär ein, 1960 wurde er Partner. Nach der Umwandlung der Privatbank in eine Publikumsgesellschaft wurde er 1974 Mitglied der Geschäftleitung und blieb das bis zu seinem Ausscheiden 1997. Er lebt heute in Zürich, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder.
Kommentar abgeben