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Influencer
Buch

Influencer

Die Ideologie der Werbekörper

Suhrkamp, 2021 Mehr


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Brisant
  • Unterhaltsam

Rezension

Über den Influencer als Phänomen unserer Zeit ist in den letzten Jahren so mancher Feuilleton-Artikel geschrieben worden. Ein Arsenal an Gewährsleuten, wie es die Autoren aufbieten, hat die Influencer-Analyse aber wohl noch nicht gesehen: von Marx und Adorno bis zu Simone de Beauvoir und Eva Illouz. Das funktioniert nicht nur gut, sondern ist über weite Strecken sogar höchst unterhaltsam. Nur selten mal geht ein Vergleich daneben; Kapitalismuskritik und Kulturpessimismus wirken dann etwas pauschal. Ansonsten wimmelt dieses Buch geradezu von schlauen Zitaten für schlaue Gespräche.

Take-aways

  • Influencer wollen ihre Follower vorgeblich zu Kreativität und Eigenständigkeit inspirieren, produzieren aber höchst unkreative und konventionelle Inhalte.
  • Die Influencer sind willkommene Nothelfer eines in die Krise geratenen Kapitalismus.
  • Der Körper ist das Kapital des Influencers und funktioniert als Werbefläche deshalb so gut, weil die Arbeit am Körper nie beendet ist.

Über die Autoren

Ole Nymoen studiert Soziologie und Wirtschaftswissenschaften und ist freier Journalist. Wolfgang M. Schmitt ist Literaturwissenschaftler und betreibt den YouTube-Kanal Die Filmanalyse. In ihrem gemeinsamen Podcast Wohlstand für alle sprechen Nymoen und Schmitt über Geld, Wirtschaftstheorie und politische Ökonomie.


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    C. R. vor 5 Monaten
    Die Autoren sind schlaue Köpfe, aber unübersehbar ideologisch verblendete Marxisten/Sozialisten. Alle Analysen laufen darauf hinaus, dass der angeblich herrschende "Kapitalismus" und der "Neoliberalismus" die Wurzel allen Übels sind. Ein schlichtes Weltbild, eingekleidet in unnötig komplizierte linke Terminologie, wie man sie sonst nur von der APO kannte.