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Das grüne Paradoxon
Buch

Das grüne Paradoxon

Plädoyer für eine illusionsfreie Klimapolitik

Econ, 2008 more...

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ
  • Umsetzbar

Rezension

Windräder in der Landschaft, Solarzellen auf dem Dach und ein Sprit sparendes Auto in der Garage: Der Deutsche ist gewillt, einiges zu tun, um die Welt zu retten. Das ehrt ihn, findet auch Hans-Werner Sinn. Trotzdem reißt er ihn aus seinen Träumen: Der Gedanke, es müsse einfach mal einer mit gutem Beispiel vorangehen, dann werde der Rest der Welt schon nachfolgen und den Klimawandel stoppen – das ist für den streitbaren Ökonomen pure Romantik. Wer sich dagegen die Mühe mache, Ursachen und Folgen des Klimawandels sowie die Auswirkungen der Politik zu ergründen, gelange zu einem anderen Urteil: Alleingänge seien nicht nur unnütz, sondern sogar schädlich, wenn es darum gehe, die Klimakatastrophe zu verhindern. Würde es bei dieser Kritik bleiben, könnte man Sinn als Miesmacher abtun. Aber er zeigt durchaus ernsthaftes Bemühen, Gegenvorschläge zu machen, und spart auch nicht mit Lob, wo er es für angebracht hält. getAbstract empfiehlt das Buch allen Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik, die mithelfen wollen, den Klimawandel aufzuhalten. Auch wenn das bedeutet, von vertrauten Denkschablonen Abschied zu nehmen.

Zusammenfassung

Gut gemeint ist nicht gut gemacht

Die Deutschen meinen es gut: Viele kleine Schritte ergeben einen großen, und wer mutig vorangeht, dem werden die anderen schon folgen. Deshalb setzen sie auf Windkraft und Sonnenkollektoren, füllen Biosprit in ihre Benzin sparenden Autos und helfen so, die Welt vor dem Klimakollaps zu retten. Denken sie zumindest.

Die Wirklichkeit sieht anders aus. Biostrom wird durch Subventionen unterstützt, die den Lebensstandard und die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen gefährden. Internationale Verträge (Kyoto-Protokoll) schreiben vor, was mit EU-weit gehandelten Zertifikaten umgesetzt wird: dass jede in Deutschland eingesparte Tonne Kohlendioxid irgendwo anders in die Luft geblasen werden darf. Und je billiger das Öl wird, desto ungenierter nutzen Amerikaner und Chinesen die Vorräte; entsprechend schneller gehen diese zur Neige. Paradox? Durchaus. Das Bessere wollen und das Schlechtere bewirken – das ist im Moment die Klimapolitik der Deutschen. Wer wirklich etwas erreichen will, muss diese Paradoxa durchschauen.

Kohlendioxid ist zu mehr als 60 % für den Treibhauseffekt verantwortlich. Diesen Faktor kann der Mensch beeinflussen. Kohlendioxid...

Über den Autor

Hans-Werner Sinn ist Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo in München. Er lehrt Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität. Sinn ist bekannt geworden durch seine heftig diskutierten Bücher, darunter Ist Deutschland noch zu retten?


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