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Wie es euch gefällt
Buch

Wie es euch gefällt

London, 1623
Diese Ausgabe: dtv, 2007 more...

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Literatur­klassiker

  • Komödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Hosenrolle für eine Prinzessin

Prinzessin Rosalinde verkleidet sich als Mann und umgarnt als Ganymed ihren angebeteten Orlando, der nichts von ihrer Liebe weiß: Er solle doch, nur so zum Spaß, so tun, als sei Ganymed Rosalinde, und sich um sie bemühen. Dieses Spiel mit den Geschlechterrollen unterhält das Publikum bis heute – wobei zu Shakespeares Zeiten noch hinzukam, dass Rosalinde, wie alle Frauenrollen, von einem Mann gespielt wurde. Die achte Komödie des englischen Nationaldichters kann als leichtes Lustspiel ohne Tiefgang genossen werden, aber auch als Gesellschaftssatire: Denn Rosalinde, der böse Zyniker Jaques und der Narr Probstein lassen es nicht an scharfzüngigen Seitenhieben fehlen. Trotzdem ist Wie es euch gefällt kein revolutionäres Stück. Wie viele Komödien huldigt es letztlich dem Althergebrachten, in diesem Fall der elisabethanischen Ordnung, in der jeder seinen Part kennt und die, falls sie einmal durcheinandergerät, über Umwege wiederhergestellt wird: Alle heiraten, auch Rosalinde streift ihre Hosenrolle ab und kehrt im Hochzeitskleid auf ihren Platz als Frau zurück.

Zusammenfassung

1. Akt: Ein Herzog und seine Tochter werden verbannt

Der Adlige Orlando wirft seinem älteren Bruder Oliver vor, ihm nicht die Erziehung zukommen zu lassen, die ihm zustehe. Oliver, der rechtmäßige Alleinerbe ihres verstorbenen Vaters, verspricht Orlando daraufhin Geld, beschimpft ihn aber auch, ebenso wie den anwesenden Diener Adam. Dieser beschwert sich: Der alte Herr habe nie so mit ihm gesprochen. Dann tritt der herzogliche Preisringer Charles auf und berichtet Oliver Neuigkeiten vom Hof: Der neue Herzog Frederick habe seinen Vorgänger und Bruder ins Exil verjagt und verprasse nun sein Geld. Rosalinde, die Tochter des Verbannten, und ihre Cousine Celia, Fredericks Tochter, leben weiter am Hofe. Der alte Herzog hingegen habe sich mit seinem Gefolge im Ardenner Wald niedergelassen, und dort gehe es ihm gar nicht schlecht. Weiter berichtet der Preisringer, dass Orlando morgen im Kampf gegen ihn antreten wolle, inkognito. Orlando werde verlieren, glaubt Charles und rät Oliver, seinen Bruder davon abzubringen. Das habe er schon vergeblich versucht, entgegnet Oliver, gibt Charles freie Hand und stachelt ihn sogar an: Orlando...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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