Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen
Eine Rezension von

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

(und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast)

Philippa PerryUllstein • 2020

Wieso erst jetzt?

von Raymund Krauleidis

Erziehungsratgeber gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen (und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast) hebt sich nicht nur durch den ungewöhnlichen Titel von der breiten Masse ab. Philippa Perry erhebt nämlich erst gar nicht den Anspruch, einen Ratgeber zu schreiben.

„Sie werden in diesem Buch nicht allzu viele Kniffe und Tricks in Sachen Erziehung finden, und es wird Sie vielleicht manchmal ärgern“, stellt die britische Psychotherapeutin bereits im Vorwort klar. Vielmehr möchte Perry den Blick dafür schärfen, was tatsächlich wichtig ist, damit sich Kinder so entwickeln, wie es ihrem Naturell entspricht. Im Fokus steht dabei die Beziehung zwischen Eltern und Kind von der Schwangerschaft bis ins hohe Erwachsenenalter.

Die Vergangenheit der Eltern bestimmt die Zukunft ihrer Kinder

Streng genommen setzt die Autorin sogar noch früher an – und zwar in unserer eigenen Kindheit. In dieser sieht Perry den Schlüssel für all das, was wir unseren Kindern mitgeben. Das heißt aber nicht, dass man verloren hat, wenn die eigene Kindheit nicht die beste war. Denn, so die Autorin, alles, was jemals zu Bruch ging, lässt sich irgendwie wieder reparieren, selbst Dinge in der Vergangenheit. Das Thema „Bruch und Reparatur“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und gehört mit Sicherheit zu dem, was Philippa Perry den Lesern mit auf den Weg geben möchte. Es kommt ihrer Überzeugung nach nicht darauf an, perfekt zu sein. Viel wichtiger ist die Reflexion des eigenen Verhaltens sowie eine entsprechende Reaktion darauf – sei es die Änderung von Verhaltensmustern oder eine Entschuldigung bei denen, deren Gefühle wir verletzt haben.


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