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Das Kapital

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Das Kapital

Ein Plädoyer für den Menschen

Pattloch,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Die Globalisierung der Märkte haben wir. Was fehlt, ist die Globalisierung des Gemeinsinns und der Gerechtigkeit.

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner

Rezension

Der Titel ist etwas hochtrabend: Die Namensgleichheit zwischen dem Verfasser des berühmten Kapitals von 1867 und ihm selbst nimmt Bischof Reinhard Marx zum Anlass, sein eigenes Buch ebenso zu nennen. Der etwas fade Gag könnte manchen dazu bewegen, das Werk gleich wieder wegzulegen. Zu Unrecht: Nach einer ziemlich bemühten Ansprache des Autors an den verstorbenen Namensvetter zeigt sich, dass Reinhard Marx zu mehr in der Lage ist, als aus seinem Namen Kapital zu schlagen. Aus seiner Streitschrift spricht ein christlicher Glaube, der mitten im Leben steht und dessen Fragen ungewohnt offen angeht. Marx sieht die wirtschaftlichen Verhältnisse mit klarem Blick, und er zieht daraus ebenso klare Schlüsse. Etwas unklar bleibt nur, wie es nach der Analyse weitergehen soll. Revolution ist wohl keine Lösung, doch als Alternative zu Marx (Karl) hätte man von Marx (Reinhard) etwas konkretere Ideen erwartet. Trotzdem: getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die sozialpolitische Position der Kirche interessieren – eine durchaus bedenkenswerte Position, jenseits von Marxismus und blinder Marktgläubigkeit.

Zusammenfassung

Marx trifft Marx

Wir sind wieder bei Marx angekommen: Viele extreme Entwicklungen des globalen Kapitalismus hat der 1883 verstorbene Philosoph vorhergesagt. Der Siegeszug des Kapitals, seine grenzenlose Vermehrung und seine Konzentration in immer weniger Händen scheinen unaufhaltsam. Fast bekommt man den Eindruck, als wäre die soziale Marktwirtschaft nur ein kurzer Traum gewesen – zumindest behaupten das viele Protagonisten der Globalisierung. Stimmen aber auch die Prognosen, die Karl Marx bereits im 19. Jahrhundert aus seinen Erkenntnissen ableitete? Muss der Kapitalismus an sich selbst scheitern?

Soziale Spannungen nehmen zu

Die zunehmende Ungleichheit, der wachsende Gegensatz zwischen wenigen Superreichen und einem Heer von Armen bedroht heute die Stabilität vieler Länder. Unternehmen wählen ihre Standorte danach, wo die Arbeitskräfte am billigsten sind. Ladenketten verdrängen individuelle Geschäfte. Staaten werden unter Druck gesetzt, um ihre Märkte für globale Konzerne zu öffnen, die anschließend mit den kleinen lokalen Konkurrenten leichtes Spiel haben. In Deutschland erhielten im Sommer 2008 fünf Millionen Menschen Sozialhilfe – weitere zwei Millionen...

Über den Autor

Reinhard Marx ist Erzbischof von Freising und München. Er hat außerdem den Vorsitz der Deutschen Kommission Justitia et Pax sowie den Vorsitz der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.


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