Joyce Appleby
Die unbarmherzige Revolution
Eine Geschichte des Kapitalismus
Murmann, 2011
¿De qué se trata?
Warum wir eher einen iPod als das Euter einer Milchkuh streicheln.
Rezension
„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ – so bringt Bertolt Brecht in der Dreigroschenoper das Wesen des Kapitalismus auf den Punkt. Joyce Appleby widerspricht dem nicht: Erst füllten die Menschen ihre Bäuche, dann werkelten sie jahrhundertelang an einem System, das Wohlstand für alle schaffen sollte. Oder zumindest das Potenzial dazu hätte. Eines macht Appleby in ihrem 500 Jahre Weltgeschichte umspannenden Buch deutlich: Auf das große Fressen folgt nicht zwangsläufig die Moral. Man muss die Räuber davon abhalten, die Gans zu töten, die „die goldenen Eier von Entwicklung und Fortschritt legt“. In bester amerikanischer Erzähltradition zeichnet die Autorin die Geschichten und Anekdoten großer und kleiner Männer nach, die dem Kapitalismus sein grausames, geniales oder gütiges Gesicht gegeben haben: vom belgischen König Leopold über Bill Gates bis hin zu Muhammad Yunus. Eine beeindruckende Fleißarbeit, die auch über den einen oder anderen Fehler hinwegsehen lässt, etwa wenn Appleby die Rettung der Investmentbank Bear Stearns in der Zeit nach der Lehman-Pleite ansiedelt. getAbstract empfiehlt das Werk allen Geschichtsinteressierten, die wissen möchten, wie man den Kapitalismus verändern muss, um ihn zu bewahren.
Zusammenfassung
Über die Autorin
Joyce Appleby war Geschichtsprofessorin an der University of California und Präsidentin der American Historical Association. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher zu Wirtschaft und Geschichte.
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