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Wie viel ist genug?

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Wie viel ist genug?

Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens

Kunstmann,

15 minutes de lecture
10 points à retenir
Audio et texte

Aperçu

Gutes Leben hat nichts mit Wachstum zu tun.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Visionär
  • Unterhaltsam

Rezension

Ist es nicht logisch, dass der Mensch aufhört, nach mehr zu streben, sobald seine Bedürfnisse befriedigt sind, und sich lieber ein schönes Leben macht? So dachte der Ökonom John Maynard Keynes in den 1930er-Jahren, doch diese Theorie hat sich als Irrtum erwiesen: Obwohl die Volkswirtschaften heute reicher sind als je zuvor, arbeiten die Menschen nicht weniger. Das Problem: Die materiellen Begierden sind grenzenlos. Die Autoren dieses Buches, ein Wirtschaftswissenschaftler und ein Philosoph, prangern in durchaus unterhaltsamer Weise den Wachstumswahn an. Doch sie zeigen dem Leser auch einen Hoffnungsschimmer am Horizont, indem sie erklären, wie sich der Mensch aus seiner Unersättlichkeit befreien lässt. Die Skidelskys gehen Fragen des Glücks auf den Grund und zitieren Denker aller Epochen, vom Altertum bis heute. Die Ideen rütteln an einigen ökonomischen Grundfesten. Leider ist das Buch nicht besonders gut strukturiert. Etwas mehr von der Übersichtlichkeit, die in den beiden letzten Kapiteln geboten wird, hätte auch den ersten Kapiteln nicht geschadet. Ansonsten hält getAbstract das Werk für sehr lesenswert und legt es allen ökonomisch und wirtschaftspolitisch Interessierten ans Herz.

Zusammenfassung

Keynes’ Prophezeiung

Mehr Pro-Kopf-Einkommen, arbeitserleichternde Technologien, weniger Arbeit – kurz: ein gutes Leben –, so stellte sich der britische Ökonom John Maynard Keynes in den 1930er-Jahren die Zukunft des Kapitalismus vor. In seinem Aufsatz Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder, den er 1930 verfasste, mutmaßte er, dass die Menschen in 100 Jahren für ein gutes Leben nur noch drei Stunden arbeiten müssten. In ihrer dazugewonnenen Freizeit, so hoffte er, würden die Menschen sinnvollen, vielleicht künstlerischen Tätigkeiten nachgehen. Keynes ging davon aus, dass die Menschen irgendwann genug Geld haben und dann nach Höherem streben als danach, immer mehr Reichtum anzuhäufen.

Die Realität sieht heute jedoch vollkommen anders aus. Zwar ist das Pro-Kopf-BIP in die Höhe geschnellt, die Arbeitszeit ist jedoch bei Weitem nicht so stark gesunken, wie Keynes sich das vorstellte. 1930 arbeiteten die Menschen rund 50 Stunden pro Woche. Heute sind es durchschnittlich 40 Stunden. Auch die Freizeit wird heute nicht so genutzt, wie Keynes es annahm. Freizeit gilt heute eher als Arbeitsanhängsel und nicht als angenehmer Ersatz für Arbeit. Kein gutes...

Über die Autoren

Robert Skidelsky ist Wirtschaftswissenschaftler und gilt als Keynes-Spezialist. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Universität Warwick und ist Autor des Keynes-Buches Die Rückkehr des Meisters. Sein Sohn Edward Skidelsky ist Philosoph und hat eine Professur an der Universität Exeter. Er schreibt regelmäßig für New Statesman, The Daily Telegraph und Spectator.


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    A. vor 1 Jahrzehnt
    Güter, die den Grundbedarf befriedigten, würden auch ohne Werbung verkauft... Bei gleichbleibender Wahlfreiheit?
    Unter anderem hierüber wäre spannend, mit den Skidelskys zu diskutieren...