Saltar la navegación
Verfall und Untergang des römischen Imperiums
Buch

Verfall und Untergang des römischen Imperiums

Bis zum Ende des Reiches im Westen

London, 1776 bis 1781
Diese Ausgabe: dtv, 2004 más...

Buch oder Hörbuch kaufen

Literatur­klassiker

  • Geschichte
  • Aufklärung

Worum es geht

Untergang einer Weltmacht

Sein Werk Verfall und Untergang des römischen Imperiums werde so lange Bestand haben wie die englische Sprache überhaupt, wurde in einem Nachruf auf Edward Gibbon prophezeit. Tatsächlich erfreut sich das mehrtausendseitige Buch, das zwischen 1776 und 1788 erschien, immer noch erstaunlicher Beliebtheit. Das liegt nicht zuletzt an der literarischen Qualität, die schon von Zeitgenossen gepriesen wurde und das Werk zu einem Lesegenuss macht. In elegant-ironischem Tonfall, der sich bisweilen zu bitterbösem Sarkasmus steigert, lästert der Autor über degenerierte Herrscher, verweichlichte Adlige und über die Christen, für deren sanfte Demut er nur Verachtung übrig hat und deren Intoleranz er scharf kritisiert. Hass und Liebe, Machtbesessenheit und Luxus, Intrigen und blutige Schlachten – alles, was einen guten Historienschinken ausmacht, ist hier zu finden. Doch Gibbon war nicht nur ein großer Erzähler, sondern auch der erste moderne Historiker, der die politische Geschichte des Römischen Reiches mit sozial- und religionsgeschichtlichen Ansätzen und philosophischen Betrachtungen verknüpfte.

Zusammenfassung

Roms Größe birgt bereits den Keim des Verfalls

Das zweite Jahrhundert n. Chr. war die Blütezeit des Römischen Reiches. Die Kaiser jener Epoche von Nerva bis Mark Aurel folgten dem Vorbild des großen Augustus, indem sie die Grenzen des Reiches sicherten, ohne nach neuen Eroberungen zu streben. Es war eine lange Periode des Friedens, der Sicherheit und der religiösen Toleranz. Statt die unterworfenen Provinzen zu unterdrücken, integrierte Rom sie, indem es den Einwohnern das Bürgerrecht erteilte und die Privilegien der Römer nach und nach auf alle Bewohner des Reiches ausdehnte. Durch Erziehung, Bildung und den Export der lateinischen Sprache zivilisierten die Römer die Barbaren und gaben ihnen neue Sitten und Gesetze. Von Rom aus breitete sich der Fortschritt allmählich bis in die finstersten Regionen Europas, Asiens und Afrikas aus. In den öffentlichen Bauten und Aquädukten, Tempeln und Thermen im Reich spiegelten sich die Wertschätzung der Bürger für ihr Staatswesen und der alte republikanische Geist wider, der trotz der Einführung der Monarchie fortlebte.

In den eroberten Provinzen herrschten jedoch nicht die...

Über den Autor

Edward Gibbon wird am 27. April 1737 in Putney, südwestlich von London, als ältestes Kind einer begüterten, dem Landadel angehörenden Familie geboren. 1746 stirbt seine Mutter. Der kränkliche Junge, der von seiner Tante aufgezogen wird, entwickelt schon früh einen großen Lesehunger. Bereits mit 15 Jahren nimmt er das Studium an der Universität Oxford auf, die er wegen seines Übertritts zum Katholizismus 1753 verlassen muss. Der Religionswechsel beunruhigt auch den Vater, der Edward zur Umerziehung nach Lausanne zu einem calvinistischen Geistlichen schickt. Hier kehrt er nicht nur zum Protestantismus zurück, sondern lernt auch Sprachen und weltmännische Umgangsformen. Er verlobt sich mit der schönen und gebildeten Suzanne Curchod, löst die Beziehung auf Wunsch seines Vaters aber wieder auf. Zurück in England leistet er 1760 seinen Dienst bei der Miliz ab und schreibt einen philosophischen Essay, der ihm Zutritt zu den Pariser Salons verschafft. Dort lernt er unter anderem Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert kennen. Durch den Tod des Vaters 1770 wird Gibbon finanziell unabhängig. Zugunsten einer Existenz als freier Schriftsteller in London gibt er das Landleben auf und verkehrt in höchsten intellektuellen und gesellschaftlichen Kreisen. Von 1776 bis 1788 veröffentlicht er die sechs Bände seiner History of the Decline and Fall of the Roman Empire (Verfall und Untergang des römischen Imperiums). Der schon zu Lebzeiten berühmte Historiker zieht ins Unterhaus des Parlaments ein, später tritt er den Freimaurern bei. Ab 1784 lebt Gibbon, der durch seine Fettleibigkeit, seine extravagante Kleidung und seine affektierten Manieren auffällt, mit seinem Freund Jacques Georges Deyverdun auf dessen prächtigem Anwesen in Lausanne. Der Tod des Freundes 1789, der Beginn der Französischen Revolution, die in die Schweiz überzugreifen droht, und körperliche Beschwerden belasten Gibbon zunehmend. Während eines Besuchs bei seinem Freund Lord Sheffield in England, dem er bei der Trauer um dessen verstorbene Frau beistehen will, verschlechtert sich sein gesundheitlicher Zustand dramatisch. Edward Gibbon stirbt am 16. Januar 1794 in London.


Kommentar abgeben