Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Arabisches Beben

Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Arabisches Beben

Die wahren Gründe der Krise im Nahen Osten

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Keine Chance auf Frieden – die Kriege im Nahen Osten sind noch lange nicht vorbei.

automatisch generiertes Audio
automatisch generiertes Audio

Bewertung der Redaktion

8

Rezension

Die Kriege und Konflikte im Nahen Osten, ihre Akteure, Ursachen und Zusammenhänge sind für Nicht-Experten nahezu undurchschaubar. Rainer Hermann entwirrt sie und zeigt dem Leser, welche Interessen und Strategien wie miteinander verwoben sind und warum so viele Menschen flüchten müssen. Er blickt aber tiefer und weiter, kommt beispielsweise immer wieder auf das Fehlen einer staatlichen Identität in künstlich gebildeten Staaten zu sprechen. Und er vergleicht die extrem komplexe Gemengelage mit der im Dreißigjährigen Krieg, der mit dem Westfälischen Frieden sein Ende fand. Ein solches Abkommen liegt im Nahen Osten noch in sehr weiter Ferne, zumal nötige Vorarbeiten bislang nicht getätigt wurden. Aber gerade deshalb – weil die Vorarbeiten erforderlich sind – ist es sinnvoll, sich zeitig mit ihnen zu beschäftigen und möglichst bald die Weichen für sie zu stellen. Daher ist dieser Exkurs im Rahmen seiner großen Analyse sehr lobenswert. Nun hängt offenbar alles mit allem zusammen, was den Autor zu mancherlei Wiederholungen und Gedanken im unpassenden Kapitel verführt hat. Hier wäre eine stringentere Gliederung des Inhalts hilfreich gewesen, denn der Stoff ist wahrhaft vielschichtig. Insgesamt bietet das faktenreiche Buch aber informative Einblicke in das arabische Pulverfass, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Ein Pulverfass

Bis vor wenigen Jahren schien der Nahe Osten eine stabile Region zu sein. Diktatoren wie Gaddafi in Libyen, Mubarak in Ägypten, Saddam Hussein im Irak und die Assads in Syrien herrschten mit eiserner Hand. Heute herrschen dort Kriege und Konflikte. In der arabischen Welt leben 5 Prozent der Weltbevölkerung, aber sie zählt fast die Hälfte aller Terroranschläge. 60 Prozent der Flüchtlinge, die Landesgrenzen überschreiten, stammen aus dieser Region. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Lage sich über Jahrzehnte noch verschärfen wird. Die Ursachen sind vielfältig und reichen weit in die Vergangenheit zurück. Sie werden in äußere Einflüsse und innere Fehlentwicklungen unterteilt.

Äußere Einflüsse

Im 15. und 16. Jahrhundert eroberten die Osmanen weite Teile des heutigen Nahen Ostens. Sie schufen eine stabile arabische Großmacht mit vielen Völkern, Religionen und Identitäten. Das alles ohne Binnengrenzen; jeder konnte frei reisen. Um es besser verwalten zu können, teilten die Osmanen das Reich in sieben Provinzen auf. Als verhängnisvoll erwies sich dabei aber, dass der Sultan – selbst ein...

Über den Autor

Der Islamwissenschaftler Rainer Hermann war Korrespondent der Bundesstelle für Außenhandelsinformation und lebte viele Jahre lang in der Türkei und Abu Dhabi. Heute arbeitet er für die politische Redaktion der FAZ.


Kommentar abgeben

  • Avatar
  • Avatar
    K. L. vor 2 Jahren
    Gute Analyse, inzwischen von der Realität überholt. Aber warum liest eine Computerstimme die Zusammenfassung vor mit völlig falscher Aussprache? Das ist schwer zu ertrgen.
    • Avatar
      vor 2 Jahren
      Danke für Ihr Feedback! Wir haben in der Tat vor einigen Jahren eine gewisse Anzahl unserer Audio-Zusammenfassungen mithilfe computergenerierter Stimmen erstellt. Wir experimentieren auch weiterhin mit dieser Technik, da die Qualität zusehends besser wird. Allerdings ist sie insgesamt noch nicht wirklich zufriedenstellend. Darum sind seit 2020 sämtliche Audios wieder von menschlichen Sprechern gesprochen. Das gilt ebenso für alle neu produzierten Zusammenfassungen.
  • Avatar
    G. H. vor 4 Jahren
    sehr gut
  • Avatar
    R. B. vor 6 Jahren
    Leider gibt es kein Rezept aus diesem Dilemma, ist sehr aufschlussreich zusammengefasst.