Die dreckige Seidenstraße
Eine Rezension von

Die dreckige Seidenstraße

Wie Chinas Wirtschaftspolitik weltweit Staaten und Demokratien untergräbt

Philipp MattheisGoldmann • 2023

Umfassende Analyse eines umstrittenen Großprojekts

von Andreas Neisser

Die Neue Seidenstraße ist ein Mammutprojekt, das China enger mit Asien, Afrika und Europa verbinden soll. Aber sind die chinesischen Investitionen in die Infrastruktur anderer Länder wirklich so selbstlos und dienen nur dem gemeinsamen Wirtschaftswachstum? Oder steckt dahinter der Plan, die halbe Welt in eine Abhängigkeit von China zu treiben?

Im Rahmen der Neuen Seidenstraße finanziert und baut die Volksrepublik China seit 2013 Häfen, Pipelines, Eisenbahnlinien, Unterseekabel und zahllose andere Infrastrukturprojekte in Asien, Afrika und Europa. Ein globales Projekt also, das wirtschaftlich und politisch motiviert ist und zahlreiche Länder, Gesellschaften, Ökosysteme und sogar das globale Finanzsystem beeinflusst. Da gibt es einiges zu analysieren und zu berichten – und so wird es auf den beinahe 300 Seiten in Philipp Mattheisʼ Buch Die dreckige Seidenstraße auch nie langweilig.

Als langjähriger Auslandskorrespondent für verschiedene Medien wie Stern, Wirtschaftswoche oder Capital lebte Mattheis unter anderem in Schanghai und Istanbul. Außerdem ist er für die Recherche zu seinem Buch weit gereist: In Kasachstan sah er sich einen Containerbahnhof an, in Kenia eine Bahnlinie, die im Nirgendwo endet. Auch Georgien, Deutschland, Ungarn, Griechenland und Sri Lanka stattete er Besuche ab. An allen Stationen sprach er mit Beteiligten und Betroffenen. Herausgekommen ist eine umfassende Betrachtung des Projekts der Neuen Seidenstraße, die viele unterschiedliche Perspektiven einschließt und vorschnelle Beurteilungen vermeidet.


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