Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Die pazifische Epoche

Melden Sie sich bei getAbstract an, um die Zusammenfassung zu erhalten.

Die pazifische Epoche

Wie Europa gegen die neue Weltmacht Asien bestehen kann

Deuticke,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wer hat Angst vor dem asiatischen Traum?

automatisch generiertes Audio
automatisch generiertes Audio

Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Visionär
  • Hintergrund

Rezension

„In China ist ein Sack Reis umgefallen“ – dieser Spruch steht seit jeher für gelangweiltes Desinteresse. Was aber, wenn bald „in den USA ist ein Chlorhühnchen-Container explodiert“, oder „in Europa ist ein Biobutterberg geschmolzen“ zum Synonym für Bedeutungslosigkeit wird? Thomas Seifert betrachtet die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft Asiens und kommt zum Schluss: Ob und wie viele Säcke Reis dort umfallen, darf uns nicht länger egal sein, denn der rasante Aufstieg Chinas und Indiens ist Tatsache – und hat eben erst begonnen. Seiferts Buch ist eine nicht immer gelungene Mischung aus historisch-ökonomischer Analyse und feuilletonistischen Streifzügen quer durch Asien. Bei seinem ehrgeizigen Versuch, den ganz großen Bogen zu spannen, überspannt er ihn allerdings streckenweise. Ärgerlich ist die hohe Zahl formaler und inhaltlicher Fehler: So wird schon mal die Einwohnerzahl Spaniens mit der Italiens verwechselt, dem falschen Euroland die Schuld für die Krise zugeschoben, oder es werden Buchtitel und Firmennamen nicht korrekt wiedergegeben. Trotz dieser Nachlässigkeiten empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich über die künftige Weltordnung Gedanken machen möchten.

Zusammenfassung

Stabwechsel

Im Oktober 2014 ist China als größte Wirtschaftsmacht an den USA vorbeigezogen – wenn die Kaufkraft in die Rechnung einbezogen wird. Es war nicht die erste und wird nicht die letzte Nachricht dieser Art sein. Sie beweist einen unaufhaltsamen Trend: Wir erleben das Ende der atlantischen Epoche, die mit der Eroberung Amerikas durch europäische Mächte im 15. Jahrhundert begann. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten Inder und Chinesen ein ähnliches Pro-Kopf-Einkommen vorweisen wie die Westeuropäer. Doch mit der Industrialisierung Europas, angefeuert durch Rohstoffe in den neuen Kolonien und den Sklavenhandel, ging die Deindustrialisierung Asiens einher. Die globale Einkommensschere ging immer weiter auf, sodass Anfang des 20. Jahrhunderts ein Brite das Siebenfache eines Inders und ein Europäer 1976 durchschnittlich 14-mal so viel wie ein Chinese verdiente.

Das 20. Jahrhundert markierte den Abstieg Europas und den Aufstieg Amerikas. Auf der Konferenz von Bretton Woods 1944 sicherten sich die USA die Führungsrolle in den Institutionen zur Steuerung der Weltwirtschaft. Europa musste seine Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen, und in dem aufkommenden System der Wirtschaftsblöcke...

Über den Autor

Thomas Seifert ist Leiter des Ressorts Außenpolitik bei der Wiener Zeitung und berichtet unter anderem für die Welt am Sonntag, den Stern und Brand eins aus aller Welt. Er hat die Bücher Schwarzbuch Öl (2005) und Schwarzbuch Gold (2011) mitverfasst.


Kommentar abgeben