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Gemeinsam sind wir reich

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Gemeinsam sind wir reich

Wie Gemeinschaften ohne Geld Werte schaffen

Oekom,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Mehr Lebensqualität dank Sozialkapital.


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Visionär
  • Praktische Beispiele

Rezension

Alexander Dill wirft mit seinem Buch die Frage auf, wie jenseits von Kapitalismus und Finanzkapital Lebensqualität geschaffen werden kann. Seine Antwort darauf ist die Entwicklung von Sozialkapital. An einer Reihe von Beispielen erläutert er, wie Sozialkapital von Gemeinschaften auf unterschiedliche Arten genutzt werden kann und welche Ansätze es gibt, dieses zu messen. Dill nennt aber auch verschiedene Beispiele von brachliegendem Sozialkapital und zeigt, wie es seiner Meinung nach eingesetzt werden sollte. Gelegentlich wirkt das etwas weltfremd: Ob etwa die Slowenen ihren Wohlstand durch Sozialkapital auch angesichts des mittlerweile drohenden slowenischen Staatsbankrotts bewahren können, muss sich erst noch zeigen. Und die Empfehlung, sich in Vertrauen und Gastfreundschaft zu üben, indem man einem wildfremden Touristen oder Wirtschaftsflüchtling sein Haus als Unterkunft überlässt, wird kaum viele Nachahmer finden. Doch Dills Meinung, dass der Fokus der Wohlstandsdiskussion neu justiert werden muss, ist berechtigt – wir werden nicht um dieses Umdenken herumkommen. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Schaffung gemeinsamer Werte jenseits von Geld interessieren.

Zusammenfassung

Kapital ohne Geld?

Kapitalismus und Finanzkapital stehen in der Dauerkritik. Aber kann Lebensqualität überhaupt ohne Geld geschaffen werden? Die Antwort liegt in einer ganz anderen Art von Kapital: dem Sozialkapital. Dieses ist die Grundlage für eine Wertschöpfung jenseits des Geldes.

Sozialkapital hat handfeste Auswirkungen, etwa auf die Kreditwürdigkeit ganzer Staaten: Nur wenn die Bürger gemeinsam bereit sind, die Staatsschulden zu tilgen, genießt der Staat ausreichend Glaubwürdigkeit auf dem Kapitalmarkt. Sozialkapital ist nicht nur eine Notversicherung für schwierige Zeiten, es ermöglicht den Menschen auch mehr Stolz, Würde und Identität jenseits des Geldes. Es ist die Summe aller nicht materiellen Leistungen und Güter.

Ein perfektes Beispiel für erfolgreich eingesetztes Sozialkapital ist der Alpenraum, der weltweit größte zusammenhängende Wohlstandsraum. Dort wird weitgehend eine genossenschaftliche Almbewirtschaftung betrieben, wo sich das Vieh aller Besitzer frei auf der Alm bewegen kann. Im gemeinsamen Interesse wird darauf geachtet, dass die Almfauna nicht übernutzt und damit zerstört wird. Das zweite Gemeingut ist die alpenländische Kultur...

Über den Autor

Alexander Dill erforscht in München, wie es um das soziale Klima der Stadt bestellt ist. Der promovierte Soziologe arbeitete 20 Jahre in der freien Wirtschaft, bevor er 2009 das Basel Institute of Commons and Economics gründete. Er ist auch Autor des Buches Die Erfolgsfalle.


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