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Hannibal

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Hannibal

Stratege und Staatsmann

Klett-Cotta,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Das Schreckliche an Hannibal – aus römischer Sicht – war nicht seine blutrünstige Kampfkraft, sondern seine strategische Überlegenheit.


Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Eloquent
  • Unterhaltsam

Rezension

Der antike Feldherr Hannibal hat in Pedro Barceló einen großartigen Fürsprecher gefunden, der das Image vom grobschlächtigen Haudegen entschieden zurechtrückt. Mit beeindruckender Sachkenntnis und voller Engagement baut der Autor Seite für Seite ein Bildnis des Karthagers auf, das ihn als äußerst klug agierenden Staatsmann und versierten Strategen zeigt. Im geschichtlichen Kontext wird deutlich, dass Karthago weniger darauf aus war, Rom zu vernichten als vielmehr dessen Vormachtstellung auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Hannibals politische Leistungen werden im Buch sehr klar herausgestellt, ohne aber seine Schwächen zu unterschlagen. So entsteht insgesamt eine sehr spannende Biographie, die zudem stilistisch hervorragend geschrieben ist. getAbstract empfiehlt dieses Werk allen, die sich für Hannibals Leben und Leistungen interessieren, insbesondere Führungskräften, die nach einer inspirierenden Lektüre suchen.

Zusammenfassung

Rom vs. Karthago

Die wenigsten Geschichtsbücher belegen, wie genial Hannibal den Zweiten Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) vorbereitet hat, und reduzieren sein Handeln auf das rein militärische Vorgehen. In der Hinsicht war er zweifellos begabt, aber er war eben entgegen der weit verbreiteten Meinung sehr wohl auch ein hervorragender Staatsmann, der den Krieg ausgesprochen klug konzipierte. Hannibal ist im Frühjahr 218 v. Chr. nicht einfach nach Italien marschiert, er hat den Feldzug bereits im Winter zuvor ideologisch vorbereitet. Dazu gehörte, mit dem Schiff nach Gades zu fahren, um dort dem in Karthago verehrten Gott Melkart ein Opfer darzubringen. Das war nicht nur gut fürs Image, es brachte auch Verbündete auf den Plan, speziell die Griechen und die Westphöniker, die nicht gut auf die Römer zu sprechen waren. Hannibal rief nun dazu auf, den herrschsüchtigen Römern endlich Grenzen aufzuzeigen. Und unter der Schirmherrschaft eines gemeinsamen Gottes ließ sich der Schulterschluss gut arrangieren. Das war von Hannibal derart gut eingefädelt, dass die Römer darauf nur mit viel Polemik reagieren und Hannibal als Menschenfleisch essenden Rohling darstellen konnten, den zu ...

Über den Autor

Pedro Barceló studierte Geschichte und Germanistik und promovierte 1980; die Habilitation erfolgte sechs Jahre später. Seit 1993 lehrt er als Professor Alte Geschichte an der Universität Potsdam, war aber auch an den Universitäten Pretoria, Sofia, Barcelona, Paris und Castellón tätig.


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