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Putins Demokratur

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Putins Demokratur

Ein Machtmensch und sein System

Econ,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Wer glaubt, seit der Perestroika sei Russland ein demokratisch regiertes Land, sollte dies lesen.

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Aus Anlass der Ukraine-Krise und der Annexion der Krim hat Boris Reitschuster sein 2006 verfasstes Buch aktualisiert und neu herausgegeben. Die Situationsanalyse zu Wladimir Putins Herrschaft über Russland ist vollgepackt mit Details, die das autoritäre Machtgebaren des Kreml-Chefs demonstrieren. Reitschuster skizziert mit Putin einen Menschen, der als ehemaliger KGB-Offizier dem Volk zutiefst misstraut. Er zeigt nachvollziehbar auf, wie Putins eigentlich pragmatisches Machtstreben in dem neu erwachten Nationalismus einen ideologischen Deckmantel gefunden hat. Ehemalige Sowjetstaaten werden rücksichtlos unter Druck gesetzt, um an die glorreichen Zeiten der Vergangenheit anzuknüpfen und von den aktuellen Problemen des Landes abzulenken. Ein sehr lesenswertes, hochspannendes Buch, das sich stellenweise wie ein Krimi liest. Daneben macht es geschichtliche Zusammenhänge verständlich und gibt einen Einblick in die russische Seele, die dem typischen Westeuropäer zumeist fremd ist. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die am politischen Weltgeschehen interessiert sind.

Zusammenfassung

Die verratene Revolution

Der ehemalige KGB-Offizier und heutige Präsident Russlands Wladimir Putin ist in Sankt Petersburg aufgewachsen. Schon in seiner Kindheit erfuhr der schmächtige Junge aus ärmlichen Verhältnissen Gewalt und musste lernen, sich mit allen Mitteln durchzusetzen. Er ging zum KGB und machte dort Karriere als Offizier. Der Geheimdiensthintergrund prägt sein Weltbild bis heute: Putin, wie viele seiner Kollegen, sieht im Untergang der Sowjetunion eine Schmach, die es zu tilgen gilt. Als er als KGB-Offizier in der DDR stationiert war, erlebte er die historischen Umwälzungen hautnah mit. Diese Erfahrungen formten ihn und seine Geheimdienstkollegen zu Machtmenschen, die auch dem eigenen Volk misstrauen.

Im Unterschied zu seinen Vorgängern fehlt Putin eine politische Ideologie. Um dieses Vakuum zu füllen, gießt er Öl in die Flammen des russischen Nationalismus. 20 Jahre nach Glasnost und Perestroika ist der neue geopolitische Machtanspruch Russlands Balsam für die verunsicherte russische Volksseele und lenkt zudem von innenpolitischen Problemen ab, die aufgrund der fast flächendeckenden Pressezensur ohnehin kaum öffentlich thematisiert werden.

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Über den Autor

Boris Reitschuster ist Journalist und Buchautor. Er arbeitet seit vielen Jahren in Russland, wo er das Moskauer Büro des Nachrichtenmagazins Focus leitet.


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