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Denn sie wussten, was sie tun

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Denn sie wussten, was sie tun

Der Ölkonzern Exxon Mobil wusste schon in den Siebzigern über die menschengemachte Klimakrise bestens Bescheid, streute aber noch Jahrzehnte Zweifel. Sollten die Verantwortlichen vor Gericht?

Süddeutsche Zeitung,

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4 take-aways
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What's inside?

Die Fossilwirtschaft hat den Klimaschutz jahrzehntelang bekämpft – und könnte nun die Quittung dafür bekommen.

Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Brisant

Rezension

Die Beweisführung in Sachen Wirtschaftskriminalität ist kompliziert. So mancher Betrüger beruft sich erfolgreich darauf, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben – bis man ihm das Gegenteil nachweisen kann. Dass Fossilkonzerne bewusst Lügen über die Erderwärmung verbreiteten, die Debatte vernebelten und so Klimaschutzmaßnahmen vereitelten, war lange ein offenes Geheimnis. Nun mehren sich aber die Beweise dafür, und viele sehen den juristischen Kipppunkt erreicht: Bis Mitte 2022 wurden weltweit 1800 Klimaklagen eingereicht, Tendenz steigend.

Zusammenfassung

Der Einfluss jedes Einzelnen auf den Klimawandel ist begrenzt.

Wer ist für den globalen Klimawandel verantwortlich? Kann man die Schuldigen dafür haftbar machen? Diese Fragen werden derzeit heftig diskutiert. Manche sehen die ganze Menschheit auf der Anklagebank – oder zumindest jene Hälfte der Menschheit, die einen Kühlschrank benutzt, Müll produziert oder ein Auto besitzt. Der Schriftsteller Jonathan Franzen nennt diesen Ansatz in seinem Essay Das Ende vom Ende der Welt naiv.

Franzen rechnete aus: In einer klimagerechten Welt, in der das Ziel ist, das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, hätte eine amerikanische Durchschnittsfamilie das ihr zustehende CO2-Budget innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht. Werden diese Menschen deshalb ihren Kühlschrank abstellen, das Auto verschrotten und ihre Altersvorsorge riskieren? Natürlich nicht. Unser individueller...

Über den Autor

Felix Stephan ist Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.


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