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Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?

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Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?

KiWi,

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8 take-aways
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What's inside?

Warum Arbeit zunehmend zur Belastung wird – und wie es besser geht.


Bewertung der Redaktion

9

QualitÀten

  • Meinungsstark
  • Unterhaltsam
  • Inspirierend

Rezension

Unsere Gesellschaft durchlebt eine Krise nach der anderen. Gleichzeitig arbeiten alle weiter, als ob nichts wĂ€re. FachkrĂ€ftemangel, Burn-outs, Überstunden, Arbeitslosigkeit – und all das in einer Welt, die anscheinend untergeht. Sie können es sich schon denken: Das alles hĂ€ngt zusammen. Laut Sara Weber liegt die Lösung darin, die Art unseres Arbeitens zu verĂ€ndern. Deswegen macht sie einige VorschlĂ€ge, wie wir besser arbeiten können. Von Homeoffice ĂŒber Gewerkschaften bis hin zu Inklusion beleuchtet sie viele wichtige Aspekte. Ein PlĂ€doyer, das zuversichtlich stimmt: Arbeit geht besser.

Take-aways

  • Die Krisen unserer Zeit und schlechte Arbeitsbedingungen machen immer mehr Menschen krank.
  • Der FachkrĂ€ftemangel fĂŒhrt dazu, dass Arbeitnehmende heute mehr Forderungen stellen können.
  • KĂŒrzere Arbeitszeiten sind gut fĂŒr die Gesundheit und die Umwelt und können ohne ProduktivitĂ€tseinbußen umgesetzt werden.
  • Wenn ortsunabhĂ€ngiges Arbeiten richtig gestaltet wird, ist es gut fĂŒr die Gesundheit und die Inklusion.
  • Die Arbeitswelt ist noch lange nicht so gleichberechtigt und inklusiv wie oft behauptet.
  • Starke Gewerkschaften und BetriebsrĂ€te können die Arbeitsbedingungen fĂŒr viele verbessern.
  • Das Modell der Donut-Ökonomie beschreibt ein Wirtschaftssystem, das die Umwelt schĂŒtzt.
  • Leidenschaft fĂŒr den eigenen Job kann eine Falle sein.

Zusammenfassung

Die Krisen unserer Zeit und schlechte Arbeitsbedingungen machen immer mehr Menschen krank.

Wir durchlaufen andauernd Krisen. Auf die Bankenkrise, die Coronakrise und die stets prĂ€sente Klimakrise folgte 2022 auch noch ein Krieg in Europa. Aber anstatt etwas gegen diese Probleme zu unternehmen, arbeiten die meisten einfach weiter vor sich hin – ganz so, als wĂ€re nichts.

Schon 2018, also noch vor der Coronapandemie, hatten 60 Prozent der Arbeitnehmenden regelmĂ€ĂŸig mit Stresssymptomen zu kĂ€mpfen, etwa mit dauerhafter MĂŒdigkeit, RĂŒckenschmerzen und stĂ€ndigem GrĂŒbeln. Krankschreiben lassen sich die meisten trotzdem nicht – auch wenn es das Richtige wĂ€re. Hinzu kommt, dass die Arbeit immer weiter verdichtet wird: Arbeitnehmende sollen immer mehr leisten. Die verbreitete Lösung fĂŒr diese Situation sind Überstunden. Selbst fĂŒr schlecht bezahlte Jobs in einem Burgerladen sollen Angestellte heute die sogenannte Extrameile gehen.

„Wie wir heute arbeiten, macht uns krank.“

Die Folge: Burn-outs kommen immer hĂ€ufiger vor. Sie werden nicht nur durch Überarbeitung verursacht, sondern auch dadurch, dass man im Job kein GefĂŒhl von Kontrolle hat, wenig Gemeinschaft verspĂŒrt, sich wertlos oder ungerecht behandelt fĂŒhlt. Die stĂ€ndigen Krisen fĂŒhren dazu, dass die Menschen sich nach Sicherheit sehnen und in Jobs bleiben, die ihnen nicht guttun. Außerdem machen die Krisen vielen Leuten Angst, was eine zusĂ€tzliche Belastung darstellt. 

Uns wird gern eingeredet, dass wir an unserem schlechten mentalen Zustand selbst schuld sind. Mit Yoga, Sport und Meditation sollten wir besser fĂŒr uns selbst sorgen. Das ist aber Quatsch, denn die MĂŒdigkeit und Resignation liegen im System begrĂŒndet. Der einzige Ausweg ist folglich eine VerĂ€nderung des Systems.

Der FachkrĂ€ftemangel fĂŒhrt dazu, dass Arbeitnehmende heute mehr Forderungen stellen können.

Immer mehr Menschen, vor allem jĂŒngere, haben keine Lust mehr, unter diesen UmstĂ€nden weiterzuarbeiten. WofĂŒr denn auch? Die Rente ist unsicher, ein Haus kann sich fast niemand mehr leisten, und wenn wir hinsichtlich der Klimakrise nicht schnell genug handeln, haben wir ĂŒberhaupt keine Lebensgrundlage mehr. All das fĂŒhrt zu einer KĂŒndigungswelle, die in den USA mittlerweile „The Great Resignation“ genannt wird. 

„Eigentlich brauchen sich Arbeitgeber* innen nicht zu wundern, wenn ihnen die Leute weglaufen. Viele gestalten die Rahmenbedingungen fĂŒr Arbeit so, dass man es niemandem verdenken kann, da nicht mitmachen zu wollen.“

In Deutschland fehlt es in allen Bereichen an FachkrĂ€ften. In der Zukunft wird sich das Problem noch verschĂ€rfen: Mehr als ein Drittel der Betriebe, die 2021 AusbildungsplĂ€tze anzubieten hatten, haben dafĂŒr keine einzige Bewerbung erhalten. Hinzu kommt, dass die geburtenstarken JahrgĂ€nge, die Babyboomer, bald in Rente gehen werden – entsprechend viele ArbeitskrĂ€fte fehlen dann.

Der FachkrĂ€ftemangel fĂŒhrt dazu, dass Arbeitnehmende heute Forderungen stellen können. Denn wenn die Unternehmen hĂ€nderingend nach Mitarbeitenden suchen, sind sie eher bereit, ZugestĂ€ndnisse zu machen. Aber welche Änderungen können die Arbeitswelt verbessern? Was sollen die Arbeitnehmenden fordern?

KĂŒrzere Arbeitszeiten sind gut fĂŒr die Gesundheit und die Umwelt und können ohne ProduktivitĂ€tseinbußen umgesetzt werden.

Als Maßnahme gegen den FachkrĂ€ftemangel werden gern lĂ€ngere Arbeitszeiten oder ein spĂ€terer Renteneintritt gefordert – meist von Leuten, die davon nicht selbst betroffen wĂ€ren. Doch es ist schlicht nicht gesund ist, mehr zu arbeiten. Noch mehr Menschen wĂŒrden dann krankheitsbedingt ausfallen. Abgesehen davon ist die 40-Stunden-Woche nicht mehr zeitgemĂ€ĂŸ. Immerhin wurde sie fĂŒr die traditionelle Rollenaufteilung konzipiert, in der der Mann arbeiten geht und die Frau sich in Vollzeit dem Haushalt und der Kindererziehung widmet. Heute kommt zu der 40-Stunden-Arbeitswoche in den meisten FĂ€llen noch die ganze Arbeit zu Hause und fĂŒr die Kinder hinzu. 

Anstatt mehr zu arbeiten, sollten wir im Gegenteil die Lebensarbeitszeit fĂŒr alle verkĂŒrzen. Mehr Zeit zu haben, ist eine Form von Wohlstand, die fast allen Menschen guttun wĂŒrde. Heute wird vielerorts mit einer Viertagewoche bei gleichem Gehalt experimentiert. Bei diesen Versuchen zeigt sich regelmĂ€ĂŸig, dass die ProduktivitĂ€t der Mitarbeitenden nicht sinkt, aber dafĂŒr deren Zufriedenheit stark ansteigt. Im Prinzip reicht es, wenn man sich besser organisiert und verschiedene Zeitfresser aus dem Arbeitsalltag verbannt, um produktiver zu werden. Man kann zum Beispiel viele Meetings durch E-Mails ersetzen und mehr Zeit fĂŒr konzentriertes Arbeiten blockieren. Daneben sind Mitarbeitende mit der Viertagewoche seltener krank, weil sie mehr Zeit haben, sich zu erholen.

KĂŒrzere Arbeitszeiten haben noch eine weitere positive Auswirkung: Wenn wir weniger arbeiten, verbrauchen wir weniger Energie. Zum Beispiel wird der Pendelverkehr reduziert oder auch die Energie, die fĂŒr das Heizen der BĂŒros verwendet wird. Außerdem treffen Menschen, die weniger arbeiten, umweltfreundlichere Konsumentscheidungen. Sie kochen zum Beispiel eher, als sich billige TiefkĂŒhllebensmittel warm zu machen.

Wenn ortsunabhĂ€ngiges Arbeiten richtig gestaltet wird, ist es gut fĂŒr die Gesundheit und die Inklusion.

Die Coronapandemie hat dafĂŒr gesorgt, dass immer mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. Was viele nicht wissen: OrtsunabhĂ€ngiges Arbeiten ist auch gut fĂŒr die Inklusion. Viele Menschen fĂŒhlen sich zum Beispiel am Arbeitsplatz diskriminiert, leiden unter ihren Vorgesetzten oder sind schlicht introvertiert und arbeiten besser, wenn sie allein sind. FĂŒr all diese Menschen ist die Arbeit von zu Hause stressfreier und gesĂŒnder. 

„Remote Work kann mehr Teilhabe schaffen – wenn es richtig umgesetzt wird.“

Vor allem junge Menschen wollen heute nicht mehr ins BĂŒro gezwungen werden. Sie wollen in Unternehmen arbeiten, in denen die Beziehungen auf Vertrauen und WertschĂ€tzung basieren – und nicht auf Überwachung. 

Damit ortsunabhĂ€ngiges Arbeiten gut funktioniert, brauchen wir allerdings neue Regeln. So sollte es etwa freiwillig sein. Denn Menschen, die beengt oder in schwierigen VerhĂ€ltnissen wohnen, können zu Hause weniger gut arbeiten. Viele mĂŒssen auch erst lernen, sich im Homeoffice außerhalb der Arbeitszeiten abzugrenzen und nicht stĂ€ndig zu arbeiten. Prinzipiell können Unternehmen, die ortsunabhĂ€ngiges Arbeiten ermöglichen, dazu beitragen, dass die Menschen gern bei ihnen arbeiten und weniger gestresst sind.

Die Arbeitswelt ist noch lange nicht so gleichberechtigt und inklusiv wie oft behauptet.

DiversitĂ€t, Gleichstellung und Inklusion sind heute zwar in aller Munde, aber hĂ€ufig handelt es sich dabei nur um Lippenbekenntnisse. Dabei ist erwiesen, dass gemischtere Teams besser arbeiten und mehr Umsatz bringen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, was DiversitĂ€t und Inklusion betrifft. 13 Prozent aller Frauen haben in den letzten drei Jahren am Arbeitsplatz sexuelle BelĂ€stigung erlebt. Die soziale Herkunft kann zu geringeren Chancen im Berufsleben fĂŒhren. Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen haben es ebenfalls nach wie vor schwer, in Unternehmen Fuß zu fassen. Besonders schwierig sind Karriere und Arbeitsalltag fĂŒr diejenigen, die mehrfach marginalisiert sind, zum Beispiel queere Menschen mit Behinderung.

„Viele Menschen fĂŒhlen sich bei der Arbeit nicht sicher, verstanden oder gut aufgehoben.“

Je höher man in Richtung Chefetage steigt, desto mehr heterosexuelle, weiße MĂ€nner finden sich. In den VorstĂ€nden der börsennotierten Unternehmen in Deutschland gibt es mehr MĂ€nner mit den Namen Thomas und Michael als Frauen insgesamt. Das macht die Arbeit fĂŒr alle, die nicht der Norm entsprechen, anstrengend. Und den Unternehmen entgeht dadurch viel KreativitĂ€t und Lebensfreude. Auch die Belegschaft identifiziert sich so nicht wirklich mit dem Unternehmen.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung wĂ€ren anonymisierte Bewerbungsverfahren, bei denen die Entscheidungsbefugten weder Namen noch Alter oder Foto der Bewerbenden zu sehen bekommen. In vielen LĂ€ndern, zum Beispiel in den USA, ist das heute schon ĂŒblich. Bis diese Praxis sich auch in Deutschland durchsetzt, können Quoten hilfreich sein. Außerdem mĂŒsste die Politik Maßnahmen ergreifen, um strukturelle Diskriminierung zu beenden, zum Beispiel das Ehegattensplitting, das Paare mit großem Lohnunterschied bevorteilt. 

Starke Gewerkschaften und BetriebsrĂ€te können die Arbeitsbedingungen fĂŒr viele verbessern.

Wir brauchen keine individuellen, sondern kollektive VerĂ€nderungen der Arbeitswelt. Deswegen mĂŒssen die Arbeitnehmenden sich zusammenschließen. Dabei dĂŒrfen sie nicht vergessen, dass die Möglichkeit, sich in Gewerkschaften zu organisieren, auch ein Privileg ist. Wer zum Beispiel keinen Zugang zu Bildung hat, weiß oft nichts von seinen Rechten. Und wer als selbststĂ€ndige Kleinunternehmerin bei Privatleuten putzt, hat weniger Möglichkeiten, sich zu vernetzen, als eine Belegschaft, die tĂ€glich im selben GebĂ€ude arbeitet. 

Wenn es Arbeitnehmenden gelingt, sich zu organisieren, ist das hĂ€ufig von Erfolg gekrönt. Der Streik der KrankenhausbeschĂ€ftigten in Nordrhein-Westfalen ab Januar 2022 hat sich zum Beispiel gelohnt: Er resultierte in einem Tarifvertrag, in dem sogenannte Belastungspunkte eingefĂŒhrt wurden. Wenn Menschen jetzt auf unterbesetzten Stationen arbeiten, dĂŒrfen sie dafĂŒr anschließend nach einem Punktesystem bezahlte freie Tage nehmen. Das verringert auf der einen Seite die individuelle Belastung der Angestellten und bringt auf der anderen Seite die Unternehmen dazu, genug Personal einzustellen.

„Historisch wurden VerĂ€nderungen bei Arbeitsbedingungen – wie etwa die VerkĂŒrzung der Arbeitszeit – von Gewerkschaften erkĂ€mpft.“

Selbst bei Unternehmen wie Amazon und Starbucks in den USA gibt es mittlerweile immer mehr Gewerkschaften. Auch hierzulande erreicht die Bewegung weniger traditionelle Bereiche wie zum Beispiel die Lieferdienste Gorillas und Lieferando. Die Arbeit in Gewerkschaften und BetriebsrĂ€ten ist anstrengend und langwierig – doch hĂ€ufig lohnt sie sich.

Das Modell der Donut-Ökonomie beschreibt ein Wirtschaftssystem, das die Umwelt schĂŒtzt.

Unser Wirtschaftssystem ist auf dauerhaftes Wachstum angewiesen: Unternehmen mĂŒssen immer mehr produzieren und die Menschen immer mehr konsumieren. Angesichts der Klimakrise ist es offensichtlich, dass hier ein grundsĂ€tzliches Umdenken nötig ist. Denn diese Krise bedroht nicht erst in der Zukunft unsere Lebensgrundlagen, sondern fordert schon heute Opfer durch Hitze, Luftverschmutzung und Extremwetter.

Ein Konzept, das die Wirtschaft neu denkt, ist die Donut-Ökonomie. Es wurde von der britischen Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth entwickelt und besteht aus zwei Ringen. Der innere Ring steht fĂŒr alles, was wir fĂŒr allgemeinen Wohlstand brauchen, also das, was wir produzieren und bereitstellen mĂŒssen, damit alle Menschen ausreichend Nahrung, Bildung, Einkommen, Wohnraum usw. haben. Der Ă€ußere Ring stellt dar, wie weit wir gehen können, ohne das Klima, die Artenvielfalt, die Umwelt allgemein zu belasten. Momentan ĂŒberschreiten wir beide Ringe. Wir mĂŒssen also gleichzeitig den Wohlstand fĂŒr alle sicherstellen und gegen den Überkonsum vorgehen, der die Umwelt und das Klima bedroht.

„Klimaschutz wird zum Wettbewerbsvorteil.“

Der Anstoß dazu muss einerseits von der Politik kommen. Wir brauchen aber andererseits auch Eigenverantwortung. Jeder kann zum Beispiel seinen Konsum nach diesem Modell ĂŒberdenken. Auch Unternehmen sollten sich aktiver fĂŒr den Klimaschutz engagieren. In Zeiten des FachkrĂ€ftemangels werden sie dadurch attraktiver fĂŒr Arbeitnehmende, denen das Thema am Herzen liegt.

Wie das aussehen kann, zeigt zum Beispiel Patagonia, ein Hersteller von Outdoorbekleidung. Die EigentĂŒmer haben das Unternehmen an zwei Stiftungen ĂŒbertragen. Das bedeutet, dass Patagonia nicht mehr profitorientiert arbeitet. Alle Gewinne, die nicht reinvestiert werden, gehen direkt in den Klima- und Naturschutz. 

Leidenschaft fĂŒr den eigenen Job kann eine Falle sein.

„Purpose“ und „Passion“ sind heute Schlagworte, mit denen viele Unternehmen werben: Wer hier arbeitet, findet Sinn und lebt seine Werte, so die Botschaft. Vor allem fĂŒr jĂŒngere Menschen werden diese Aspekte bei der Arbeit immer wichtiger. Logisch: Wer seine Arbeit als sinnvoll empfindet, macht sie mit Leidenschaft. 

„Wer leidenschaftlich arbeitet, leidet oft.“

Doch leider werden Passion und Purpose oft zu einer Falle. Wer nur fĂŒr einen guten Zweck oder aus bloßer Liebe zum Job arbeitet, nimmt oft schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf und tendiert dazu, die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu ĂŒberschreiten. Das ist vor allem bei PflegekrĂ€ften und anderen medizinischen Berufen der Fall. Ohne Frage sind dies mit die sinnvollsten Berufsfelder ĂŒberhaupt – aber leider gehören sie auch zu denen mit den höchsten Burn-out-Raten. Ärztinnen haben zum Beispiel eine um 146 Prozent höhere Suizidrate als die Durchschnittsbevölkerung. 

Dass Arbeitnehmende mit Leidenschaft dabei sind, bringt allein nicht viel. Arbeitgebende mĂŒssen auch dazu beitragen, dass der Einsatz entsprechend gewĂŒrdigt und entlohnt wird. Wir brauchen eine Form von Arbeit, die auf der Basis von Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Klimaschutz funktioniert. Es gibt viel zu tun – aber wenn wir es richtig angehen, kann Arbeit von einer Belastung, die krank macht, zu einer Bereicherung des Lebens werden. 

Über die Autorin

Sara Weber war Redaktionsleiterin bei LinkedIn und arbeitet heute als Journalistin, Medienberaterin und Autorin.

Dieses Dokument ist fĂŒr den persönlichen Gebrauch bestimmt.

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    T. F. vor 9 Monaten
    Das Buch oder zumindest die getabtract Zusammenfassung bedient meines Erachtens einige Platitüden ohne ausreichende Herleitung und enthält teilweise wiedersprüchlich Aussagen. So befürwortet man z.B. die Arbeit allein im Home Office oder an einem mobilen Ort und bemängelt gleichzeitig den zunehmenden Verlust von Gemeinschaft in der nun Post-Corona Zeit mit Einführung des Home Offices. Auch die These, dass wenn man z.B. 4 antstatt 5 Tagen arbeitet die Geamtproduktivität der Woche beibehalten wird ist meines Erachtens eine steile These. Denn wenn ich nur 4 Tage arbeite schaffe ich höchstwahrscheinlich mehr als in den 4 von 5 Tagen. Aber in der Wochenbilanz liege ich immer noch unter den 5 Tagen ansonsten ist es mehr Arbeitsverdichtung und Stress. Denn aus der Physik wissen wir, dass Arbeit W = P x t (eingebrachte Leistung mal Zeit) ist. Siehe z.B. Bandarbeiter im Zeittakt den man dann ggf. etwas erhöht oder auch Handwerker auf Baustellen, welche ein bestimmtes Tagwerk schaffen Im kreativen Bereich mag die These ggf. stimmen, wenn man mental erschöpft ist oder z.B. Schlafmangel hatte.
    Mit dem weniger an Arbeit auch im Vergleich zu anderen auftrebenden Gesellschaften wird es einen materiellen Wohlstandsverlust geben, dass sollte allen klar sein. So wie es für den Normalbürger aus Osteuropa teuer ist in das höher entwickelt Deutschland zu kommen, wird es uns zukünftig auch gehen, wenn wir hinter anderen Leistungsgesellschaften weiter zurückfallen.
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      vor 8 Monaten
      Wenn Sie die Hintergründe zu den "steilen Thesen" einer Vier-Tage-Woche interessiert, hier in paar Links dazu:
      https://www.watson.ch/wirtschaft/international/279055898-4-tage-woche-neuste-erkenntnisse-projekte-und-der-stand-in-der-schweiz
      Die Originalstudie: https://www.4dayweek.com/long-term-2023-pilot-results
      Im grösseren Kontext: https://www.nature.com/articles/d41586-022-04412-x

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